Süddeutsche Zeitung

Vom Aussterben bedrohte Bären:Japan jubelt über Panda-Sex

Seltene Hoffnung: Nachdem sich im Zoo von Tokio zwei Pandas gepaart haben, herrscht in Japan helle Aufregung. Die Tiere gelten als extreme Sex-Muffel, Nachwuchs ist bei der vom Aussterben bedrohten Art daher rar.

Selten hat sich eine ganze Nation so sehr über einen Geschlechtsakt gefreut: Shin Shin und Ri Ri, zwei Pandas aus dem Ueno-Zoo in Tokio, haben sich gepaart. Gleich zweimal, teilte ein Zoosprecher freudig mit: Die beiden Artgenossen hätten sich erst am Montagabend dem Fortbestand ihrer Art gewidmet, "und am Dienstagmorgen dann noch einmal."

Die vom Aussterben bedrohten Tiere sind in der Regel Einzelgänger und sehr fortpflanzungsträge. "Wir sind erleichtert. Wir sind unglaublich froh", sagte der Sprecher des Ueno-Zoos. Auf der eigenen Panda-Website des Zoos wurden weitere Einzelheiten über die Paarung, sowie ein Video des Aktes veröffentlicht. Der "Panda-Porno" schaffte es sogar bis in die öffentlich-rechtlichen Abendnachrichten der als Panda-verrückt geltenden Japaner.

Shin Shin und Ri Ri kamen 2011 als Leihgabe aus China nach Tokio und gehören seither zu den Publikumslieblingen von Ueno. Bereits im vergangenen Jahr freute sich das ganze Land, als Weibchen Shin Shin im Juli ein Baby zur Welt brachte - es war der erste Panda-Nachwuchs in Japan seit mehr als zwei Jahrzehnten. Doch nach nur einer Woche starb das Neugeborene an einer Lungenentzündung. Für die traurige Nachricht unterbrachen damals alle Fernseh- und Radiosender ihr Programm.

Der Große Panda gehört zu den am meisten bedrohten Tierarten der Welt. Nur noch 1600 Exemplare leben in freier Wildbahn, etwa 300 sind in Tierparks untergebracht. Zwar gelten sie ohnehin als Sex-Muffel, in Gefangenschaft paaren sich Pandas allerdings noch seltener.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1622399
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/AFP
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.