Erstmals seit sieben Jahren ist in Hongkong wieder eine Infektion mit der Vogelgrippe entdeckt worden. Eine 59-jährige Frau sei nach einer China-Reise erkrankt, berichteten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag. Ihr Zustand wurde als ernst beschrieben. Ob die Frau das H5N1-Virus eingeschleppt hat, ist noch ungeklärt.
Die Behörden in der autonomen südchinesischen Sonderverwaltungsregion sowie in Taiwan schlugen Alarm und riefen die Menschen zu Vorsichtsmaßnahmen auf. Die Hongkongerin sei vom 23. Oktober bis 1. November mit Mann und Tochter nach Shanghai, Nanjing und Hangzhou gereist. Dabei habe sie auch Märkte mit Frischfleisch besucht, berichteten die Behörden.
Einen Tag nach ihrer Rückkehr habe sie Schnupfen bekommen, aber auch in Hongkong noch Märkte besucht. Am 5. November sei Fieber ausgebrochen. Ihr Zustand habe sich derart verschlechtert, dass sie am Sonntag ins Krankenhaus gebracht worden sei. Jetzt liege die Patientin auf der Isolierstation des Princess Margaret Hospitals.
Da viele Taiwanesen über Hongkong und nach Festlandchina reisen, mahnten die Gesundheitsbehörden in Taiwan zur Vorbeugung und besonderer persönlicher Hygiene. Reisende sollten sich von Märkten und Vieh fernhalten. Wer erkranke, solle sich sofort bei den Behörden melden.
Nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind seit 2003 weltweit 507 Menschen an der Vogelgrippe erkrankt. Davon sind 302 gestorben. In China wurde dieses Jahr bislang nur ein H5N1-Todesfall bestätigt.