Die Zahl der Todesopfer durch den Taifun Yagi in Vietnam ist auf mindestens 141 gestiegen. 59 weitere Menschen würden noch vermisst, teilte die Regierung am Mittwoch mit. Heftige Regenfälle lösten im Norden des Landes tödliche Erdrutsche und Überschwemmungen aus. In der Hauptstadt Hanoi steigt der Pegel des Roten Flusses laut Medienberichten stündlich um zehn Zentimeter an und droht Teile der Innenstadt zu überfluten.
Tausende Bewohner tiefer gelegener Gebiete wurden in Sicherheit gebracht. Einige Schulen in Hanoi bleiben für den Rest der Woche geschlossen. Der Taifun, der als stärkster Sturm Asiens in diesem Jahr gilt, war am Samstag auf die Nordostküste Vietnams getroffen und hatte schwere Schäden angerichtet. Zuvor war der Wirbelsturm bereits über die Philippinen und Südchina hinweggefegt. Auch hier forderte er Todesopfer.
Klimawandel:Gefährlicher Drang zum Wasser
Durch den Klimawandel steigt die Gefahr an Küsten und Flussufern. Trotzdem siedeln immer mehr Menschen in Überschwemmungsgebieten.
Dem vietnamesischen Wetterdienst zufolge war Yagi einer der stärksten Taifune in der Region in den vergangenen zehn Jahren. Mehr als drei Millionen Menschen in verschiedenen Teilen des Landes waren zwischenzeitlich ohne Strom. Tausende Häuser seien Behörden zufolge zerstört worden. Auch landwirtschaftlich genutzte Flächen sind betroffen: 120 000 Hektar Reisfelder und mehr als 1000 Fischfarmen sollen ebenfalls Schaden genommen haben, hieß es am Sonntag. Mehr als 5700 Bäume stürzten um, davon 2800 in der Hauptstadt Hanoi.
Medienberichten zufolge richtete der Taifun auch schwere Schäden in der Bucht Halong an, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Die deutsche Botschaft in Hanoi warnte vor lebensbedrohlichen Sturmfluten, Erdrutschen und Überschwemmungen und mahnte zu besonderer Achtsamkeit und Umsicht.