Vierfachmord von Annecy:Polizei nimmt Tatverdächtigen fest

Fahndungsbild: Vierfachmord von Annecy

Mit diesem Fahndungsbild hat die Polizei nach dem Verdächtigen gesucht.

(Foto: AFP)

Zeugen wollen einen verdächtigen Motorradfahrer gesehen haben. Im Fall der ermordeten britischen Familie hat die französische Polizei einen Mann festgenommen. Vor eineinhalb Jahren war die Familie al-Hilli auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen.

Eineinhalb Jahre ist es her, dass in den französischen Alpen eine Familie aus Großbritannien gewaltsam zu Tode kam. Jetzt ist in dem rätselhaften Fall erneut ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Die Polizeiaktion gehe auf Zeugenaussagen zurück, sagte der zuständige Staatsanwalt Eric Maillaud in Annecy.

Der 48 Jahre alte Mann lebt demzufolge im Departement Haute-Savoie, wo auch Annecy liegt. Er sei nach der Verbreitung eines neuen Phantombildes festgenommen worden, das gemäß Zeugenaussagen erstellt wurde und einen Motorradfahrer zeigt. Es werde möglicherweise nicht die einzige Festnahme bleiben. In Frankreich ist es die erste vielversprechende Spur in dem rätselhaften Fall.

Die Bluttat beschäftigt Ermittler in Frankreich und Großbritannien seit eineinhalb Jahren: Am 5. September 2012 waren Saad al-Hilli, seine Frau Ikbal, deren Mutter und ein zufällig vorbeikommender französischer Radfahrer auf einem Waldparkplatz bei Annecy in Frankreich mit Kopfschüssen regelrecht hingerichtet worden. Die beiden kleinen Töchter der irakischstämmigen Familie überlebten die Bluttat, eines der Mädchen wurde aber schwer verletzt.

Im Januar waren in London Ermittlungen gegen den bis dahin als Hauptverdächtiger geltenden Bruder des ermordeten Familienvaters nicht weiter verfolgt worden. Die Ermittler waren zwischenzeitlich davon ausgegangen, der Mord könnte in Zusammenhang mit einem Erbstreit stehen.

Die französische Staatsanwaltschaft hatte mehrere ernsthafte Spuren genannt: Neben der Theorie, Erbstreitigkeiten seien das Motiv gewesen, nannte sie auch Industriespionage beziehungsweise Technologietransfer als mögliches Mordmotiv. Saad al-Hilli arbeitete als Ingenieur im Luft- und Raumfahrtsektor.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: