Verwirrung um Alarm am Hauptbahnhof Bonn:Rohrbombe oder Attrappe?

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Der Bonner Hauptbahnhof war stundenlang gesperrt, der Zugverkehr zeitweise eingestellt. Grund war der Fund einer herrenlosen Tasche - doch bis jetzt ist nicht klar, ob es sich um einen funktionsfähigen Sprengsatz handelte. Die Kölner Polizei und das Landeskriminalamt machen unterschiedliche Angaben.

Eine verdächtige Tasche im Bonner Hauptbahnhof hat einen Bombenalarm und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Bis jetzt ist jedoch unklar, ob die Tasche eine funktionsfähige Rohrbombe enthielt. Ein Sprecher der Kölner Polizei sagte zu Süddeutsche.de: "Ob es sich um eine Bombe oder eine Attrappe handelt, ist noch unklar."

Gegen 18 Uhr erklärte die Polizei, es könnten noch Stunden vergehen, bis die Frage geklärt sei, ob darin eine Bombe oder um eine Attrappe versteckt gewesen sei. Möglicherweise könnten sich die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes auch erst am Dienstag genau äußern.

Die Bundespolizei war dagegen einige Stunden nach dem Alarm von einer Attrappe ausgegangen. Experten seien dabei die Tasche zu untersuchen, sagte eine Sprecherin. Demnach sei die verdächtige Tasche zunächst mit einem Wasserstrahl beschossen worden, aber nicht explodiert. Die Kölner Polizei bestätigte dies nicht. Deren Spezialisten fanden auch ein weißes Pulver, dessen Untersuchung jedoch ebenfalls noch andauere.

Gegen 13 Uhr waren Bahnmitarbeiter am Hauptbahnhof über ein herrenloses Gepäckstück auf Gleis 1 informiert worden. Eine Stunde später wurde das gesamte Gebäude geräumt. Der Bahnhof war über mehrere Stunden komplett abgeriegelt.

Der Fernverkehr wurde über die rechte Rheinseite umgeleitet, die Nahverkehrszüge endeten vor dem Hauptbahnhof. Fahrgäste mussten auf Taxis und andere Nahverkehrsmittel ausweichen. Später konnten die Züge dann zunächst auf drei Gleisen den Bahnhof wieder durchfahren, ohne anzuhalten. Gegen Abend seien Teile der Gleisanlagen wieder freigegeben worden, berichteten Augenzeugen dem Bonner Generalanzeiger.

Nach ersten Medienberichten sollen Zeugen gesehen haben, wie drei junge Männer eine Tasche abstellten. Die Kölner Polizei äußerte sich auch dazu nicht. "Ob das stimmt, müssen wir erst rausfinden", sagte der Sprecher.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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