Hinter einem Vorhang von Tausenden hin und her huschenden Fischen taucht ein Wrack auf. Die Taucher nähern sich ihm, schwimmen zunächst an das Schiffsdeck heran. Zerfledderte Kleidungsstücke und einzelne Kissen treiben im blaugrünen Ozean. Am Geländer liegt ein Buch. Ein Taucher nimmt es in die Hand, blättert darin. Dann lässt er es liegen, schwimmt weiter. Hinein in die Innenräume des Schiffs. Vorbei an einer leeren Truhe, auf deren Deckel eine Gravur prangt: "Costa Concordia" steht dort in verschnörkelter Schrift.
Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert
Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.
Knapp acht Minuten dauert das Video, das italienische Taucher im September vergangenen Jahres gedreht haben. Einen "Schnappschuss der panischen letzten Momente" nennt es der britische Telegraph, der die Aufnahmen auf Youtube hochgeladen hat.
Die "Costa Concordia" war im Januar 2012 vor der toskanischen Insel Giglio gekentert. 32 der 4200 Menschen an Bord starben. Der Kapitän, Francesco Schettino, muss sich als einziger wegen der Havarie vor Gericht in Grosseto verantworten. Ihm wird vorgeworfen, das Schiff während der Evakuierung sich selbst überlassen zu haben. Dennoch wies er jede Schuld von sich.
Die Bergung des Wracks hat seit dem Unglück schon mehrere Hunderte Millionen Euro verschlungen. Geplant ist, es nach Genua zu schleppen und dort zu verschrotten. Das entschied die italienische Regierung in der vergangen Woche. Die Verschrottung soll Schätzungen zufolge etwa 100 Millionen Euro kosten. Etwa 100 Arbeiter sollen damit ein Jahr beschäftigt sein.