Verschollene Malaysia-Airlines-Maschine:Bitterer Rückschlag bei der Suche nach MH370

Suche nach Flug MH370

Die Suche nach MH 370 geht weiter.

(Foto: dpa)

Auch "Bluefin" kann den Angehörigen von MH370 keine Gewissheit bringen: Nach wochenlanger Suche ist die Mission des unbemannten U-Boots im Indischen Ozean beendet - ergebnislos. Die Signale, auf die sich das Bergungsteam gestützt hatte, stammen nicht von dem verschollenen Passagierflugzeug.

Die Wochen und Monate der Verzweiflung gehen weiter für die Angehörigen des verschollenen Fluges MH370. Und auch den Verantwortlichen der Suchaktion nach der Passagiermaschine der Malaysia Airlines ist mittlerweile zumindest eine gewisse Ratlosigkeit anzumerken. Denn wie sich jetzt herausstellt, waren die Bemühungen der letzten Wochen vergeblich: Das Flugzeug mit 239 Menschen an Bord liegt nicht dort auf dem Grund des Indischen Ozeans, wo es vermutet worden war.

Dabei war zuletzt hochmodernes technisches Gerät zum Einsatz gekommen. Am Mittwoch schloss das unbemannte U-Boot "Bluefin" seine Suche nach der seit dem 8. März vermissten Boeing 777 ab - ergebnislos. Das 850 Quadratkilometer große Gebiet sei nicht "die letzte Ruhestätte von MH370", meldete das australische Transportsicherheitsbüro. In den sieben Wochen der Suche waren weder Flugzeugteile noch sonstige Hinweise auf MH370 gefunden worden.

Anfang April hatten Schiffe in dem Gebiet pulsierende Signale geortet - sogenannte "Pings" -, die von der Blackbox des Passagierjets stammen sollten. Daraufhin hatte sich Bluefin auf die Suche gemacht. Michael Dean, Deputy Director of Ocean Engineering der US-Navy, sagte nun CNN, die Signale hätten nichts mit dem verschollenen Flugzeug zu tun gehabt. Vermutlich seien sie durch ein Schiff oder in den Ultraschallempfängern selbst erzeugt worden. Die Geräte, die bei der Suche genutzt würden, könnten unter Wasser selbst Geräusche produzieren und so das Ergebnis verfälschen.

Vor der Suche sei es jedoch nicht möglich gewesen, auszuschließen, dass die Signale vom Flugzeug stammten, sagte Dean dem US-Nachrichtensender. Angus Houston, der die Suche nach der Boeing leitet, bezeichnete sie als "vielversprechendsten Hinweis".

"In der Tiefsee passieren komische Dinge."

Vielversprechend waren die Ultraschallsignale vor allem deswegen, weil in ihrer Nähe die letzte Kommunikation zwischen Flugzeug und Satellit stattgefunden hatte. Auch der Rhythmus hatte übereingestimmt. Die Frequenz der Töne lag jedoch unter der des Flugzeugs und die vier Signale stammten von unterschiedlichen Orten.

Experten wiesen darauf hin, dass sich die Frequenz bei Abstürzen ändern könne und dass die zwei Blackboxen möglicherweise beim Unglück getrennt worden seien. Als die Signale erloschen, führten sie an, dass auch die Batterie der Flugschreiber etwa zu diesem Zeitpunkt ausgegangen wäre. Die Signale waren also nie ein Beweis für den Verbleib der Boeing, doch immerhin einer der wenigen Hinweise.

"In der Tiefsee passieren im Hinblick auf akustische Signale komische Dinge", sagte Suchkoordinator Houston. Gerade unter Wasser wirkten zahlreiche Einflussfaktoren, das mache die Deutung, woher ein Signal komme, umso schwerer. "In der Luft bewegt sich Schall in einer geraden Linie. Im Wasser wird er jedoch durch Temperatur, Druck und Salzgehalt beeinflusst", zitiert CNN den Kommandeur der militärischen Einsatzgruppe, Peter Leavy.

Weitere Daten zu den empfangenen Signalen hatten die malaysischen Behörden am Mittwoch veröffentlicht. Das Dokument listet Kommunikationsprotokolle der Satelliten mit der Maschine auf. Angehörige hatten die Veröffentlichung der Daten gefordert, damit sie die Suche nachvollziehen können.

In der nächsten Phase sollen nun etwa 60 000 Quadratkilometer abgesucht werden. Von Flug MH370, der auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verwand, fehlt - nun wieder - jede Spur.

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