- Mögliche Wrackteile geborgen
- Interpol kritisiert malaysische Behörden
- Angehörige fordern eigene Ermittlungen von chinesischer Regierung
- Verwirrung um Satellitenbilder
Mögliche Wrackteile geborgen: Erstmals seit Verschwinden des Malaysia-Airlines-Flugzeugs vor drei Wochen bergen Schiffe im Indischen Ozean Material, das zur Maschine gehören könnte. Das berichtet die australische Seesicherheitsbehörde (Amsa). Sie betont aber: "Bislang sind keine Objekte geborgen worden, die eindeutig Flug MH370 zugeordnet wurden." Die Besatzungen mehrerer Suchflugzeuge hätten erneut aus der Luft Treibgut gesehen, das auch zu der Maschine gehören könnte. Über Nacht werde die Suche nun unterbrochen und am Morgen fortgesetzt.
Kritik an malaysischen Flughafenkontrollen: Interpol kritisiert die malaysischen Behörden. Bis zum Verschwinden der Boeing habe die Einwanderungsbehörde die Reisepässe von Passagieren in diesem Jahr überhaupt nicht mit der Interpol-Datenbank abgeglichen, teilt die internationale Polizeiorganisation mit. Es dauere nur "wenige Sekunden", um mit Hilfe von Interpol-Daten herauszufinden, ob Passagiere mit gestohlenen Pässen unterwegs seien. Viele andere Länder nutzten den Datenbestand Millionen Mal im Jahr. An Bord der vom Radar verschwundenen Maschine hatten zwei Passagiere mit gestohlenen Pässen gesessen. Daher gab es Spekulationen über einen möglichen Terroranschlag auf die Maschine. Später stellte sich jedoch heraus, dass die Männer offenbar in EU-Ländern Asyl beantragen wollten und die Pässe von Schleusern bekamen. Interpol macht die malaysischen Behörden für dieses Versäumnis verantwortlich. Am Mittwoch hatte der malaysische Innenminister Zahid Hamidi im Parlament gesagt, es dauere zu lange, die Daten jedes Mal abzugleichen. Das führe zu Verzögerungen am Flughafen. Diese Kritik weist Interpol nun zurück.
Angehörige fordern eigene Ermittlungen von chinesischer Regierung: Die Angehörigen der 239 überwiegend chinesischen Insassen von Flug MH370 sind ungeduldig. In einem Schreiben an den chinesischen Sondergesandten in Kuala Lumpur forderten sie die Regierung auf, eigenen Ermittlungen einzuleiten. Das Verhalten der malaysischen Behörden nannten sie "unverantwortlich" und "unmenschlich". Als eine malaysische Delegation am Freitag die Familien in Peking über den Stand der Suche informieren wollte, verließen diese bis auf einen Vertreter demonstrativ den Saal. Der Chef des malaysischen Luftwaffensuchteams, Ackbal Abdul Samad, beteuerte: "Wir tun unser Bestes, wir haben nichts zu verbergen."
Verwirrung um Satellitenbilder: Es gibt Verwirrung um die Mitte der Woche aufgetauchten Satellitenbilder der mutmaßlichen Wrackteile. Als John Young, der Noteinsatzbeauftrage von Amsa gefragt wurde, ob die Trümmerfelder südwestlich von der jetzt angenommenen Absturzstelle abgetrieben wurden, sagte Young, man solle in diesem Zusammenhang nicht von "Trümmerfeldern" sprechen. Die Satellitenbilder würden einige Gegenstände oder Dinge im Meer zeigen, diese müssten aber nicht mit der verschwundenen Boeing zusammenhängen, so Young. Dass die mutmaßlichen Wrackteile auf den veröffentlichten Satellitenbildern mit dem Flug MH370 zusammenhängen, bestätigten die malaysischen Behörden bisher nicht.
Linktipps:
Warum die Suche nach möglichen Überresten von Flug MH370 sich so schwierig gestaltet: Die Tücken des Indischen Ozeans
Was die Ungewissheit über den Verbleib der Malaysia-Airlines-Maschine für die Angehörigen bedeutet. SZ.de-Interview mit einem Notfallpsychologen .