Auf dem Bodensee wurden seit der Nacht auf Samstag zwei Segler vermisst. Am Nachmittag meldeten die deutsche und schweizerische Polizei gemeinsam, dass die beiden vor Münsterlingen in der Schweiz gefunden worden seien. Die 38- und 39-jährigen Männer hätten nur noch tot geborgen werden können. Demnach handelt es sich um einen Deutschen und einen Briten, zuvor hatte die Polizei fälschlicherweise von zwei Deutschen gesprochen.
Die zwei Segler wollten am Freitag mit einem Schiff von Friedrichshafen nach Konstanz segeln. Als sie dort nicht eintrafen, wurden sie bei der Polizei in Deutschland als vermisst gemeldet. Am Samstagmorgen hätten Zeugen dann das gekenterte Boot der Männer entdeckt. Im Anschluss suchten Einsatzkräfte nach den Vermissten. Zur Klärung der Umstände hat die Staatsanwaltschaft Kreuzlingen ein Verfahren eröffnet.
Die beiden Männer wollten nach Angaben des Ausrichters an der „Regatta der Eisernen“ teilnehmen. Der für Samstag geplante Wettbewerb ist wegen der Todesfälle abgesagt worden.
Die „Regatta der Eisernen“ findet traditionell auf dem Bodensee vor Konstanz statt. Bei der Premiere im Jahr 1975 waren nur wenige Boote an den Start gegangen - mittlerweile gehört sie dem Ausrichter zufolge zu den größten Binnenregatten Europas. Im Schnitt nähmen jedes Jahr mehr als 220 Boote aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Die Segler haben bei der Wettfahrt zu dieser Jahreszeit mitunter mit Schneetreiben, vereisten Decks und Nebel zu kämpfen.
Der Bodensee gilt bei Seglern und anderen Wassersportlern als tückisches Revier. Unter anderem wegen der Nähe zu den Alpen kann sich das Wetter hier schnell ändern. Gefährlich sind nach Angaben des Landratsamts Bodenseekreis der Föhn, ein warmer Fallwind aus den Alpen, sowie völlig überraschend auftretende Sturmböen bei Sommergewittern. Nach Angaben des Regatta-Leiters liegt die Wassertemperatur des Bodensees aktuell bei etwa acht Grad.