Drei Fälle von plötzlichem Kindstod in einer Familie - da wurden die Behörden misstrauisch. Nun die schreckliche Gewissheit: Die nur wenige Wochen alten Säuglinge wurden von der eigenen Mutter getötet. Die 32-Jährige habe die Taten gestanden, teilte die Staatsanwaltschaft Limburg mit.
Als Motiv gab die Frau aus dem Landkreis Limburg-Weilburg an, sich "mit allem" überfordert gefühlt zu haben. Alle Kinder hätten viel geschrien. Die Säuglinge, ein Mädchen und zwei Jungen, wurden der Polizei zufolge im September 2004, im Juni 2006 und im März 2009 geboren und starben jeweils wenige Wochen nach der Geburt.
Erst die Vernehmungen brachten die Wahrheit ans Licht
In den beiden ersten Fällen brachten Obduktion und toxikologische Untersuchungen zunächst keine Hinweise auf eine unnatürliche Todesursache. Deshalb gingen die Ermittler von plötzlichem Kindstod aus. Nach dem dritten Todesfall in der Familie leiteten die Ermittler den Angaben zufolge aber weitergehende Untersuchungen ein.
Experten für Gendefekte und ein Sachverständiger für den plötzlichen Kindstod wurden befragt. Letzterer sagte demnach aus, dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass diese Todesart dreimal in Folge bei denselben biologischen Eltern vorkomme. Die Obduktion ergab jedoch wiederum keine Hinweise für eine Tötung.
Bei ihrer Vernehmung verwickelte sich die Mutter jedoch in Widersprüche und gestand schließlich, die Säuglinge erstickt zu haben. Die 32-Jährige wurde daraufhin in Untersuchungshaft genommen. Hinweise darauf, dass ihr Ehemann von den Taten wusste oder mithalf, ergaben sich laut Staatsanwaltschaft bisher nicht. Die arbeitslose Frau ist seit 2003 mit dem Vater der drei getöteten Säuglinge verheiratet. Weitere Kinder hat das Paar nicht.