Verlobungsring zurückgegeben:140.000 Dollar Finderlohn - Tendenz steigend

Billy Ray Harris

Billy Ray Harris wundert sich über die viele Aufmerksamkeit, die er für seine gute Tat erhalten hat.

(Foto: dpa)

Mehr als 140.000 US-Dollar hat der Spendenaufruf für Billy Ray Harris bereits eingebracht. Der Obdachlose hatte einen versehentlich in seinen Becher gelangten Verlobungsring an seine Besitzerin zurückgegeben. Seinen Schlafplatz unter einer Brücke hat Harris mittlerweile verlassen.

Manchmal macht sich Ehrlichkeit eben doch bezahlt: Die Spendensumme für den Obdachlosen Billy Ray Harris, der einen versehentlich in seinem Becher gelandeten Diamantring an seine Besitzerin zurückgegeben hat, schießt weiter in die Höhe. Geldprobleme wird der ehrliche Finder wohl nicht mehr so schnell haben. Innerhalb von nur zehn Tagen kamen bereits mehr als 140.000 US-Dollar zusammen. Die Online-Spendenaktion der Ringbesitzerin Sarah Darling läuft noch weitere 80 Tage. Danach soll der gesamte Betrag an Harris übergeben werden, berichtete der US-Nachrichtensender CNN.

Darling habe ihren Verlobungsring unachtsam gemeinsam mit ein paar Münzen in den Spendensammelbecher von Harris geworfen. Der Verlust des geliebten Schmuckstücks, das zudem sehr teuer sei, war für die Frau aus Kansas City "schrecklich", wie sie selbst berichtete. "Er hatte mir so viel bedeutet."

Schließlich sei sie zurück an den Ort gegangen, an dem sie Harris gespendet hatte. Erst am übernächsten Tag fand sie ihn am selben Platz vor. "Ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern, aber ich habe Ihnen etwas gegeben, das mir sehr viel wert war", sagte Darling laut CNN. "War es ein Ring?", soll Harris ohne zu Zögern geantwortet haben. "Ja, ich habe ihn, ich habe ihn für Sie aufgehoben."

Aus Dankbarkeit startete die US-Amerikanerin gemeinsam mit ihrem Mann, Bill Krejci, eine Spendenaktion auf der Online-Plattform GiveForward. Nachdem erst der lokale Nachrichtensender KCTV und später viele weitere Medien berichtet hatten, stieg die Anzahl an Spenden rasant. Krejci bezeichnete die mehr als positive Resonanz als "unwirklich": Mehr als 5800 Spenden sind bereits eingegangen.

Harris selbst zeigte sich froh, kann die Aufregung um seine Tat aber nicht nachvollziehen. "Das gefällt mir, ich glaube aber nicht dass ich es verdiene", sagte er KCTV. "Wie weit ist es mit der Welt gekommen, wenn all dies passiert, nur weil eine Person etwas zurückgibt, das ihr nicht gehört?"

Die Spender scheinen dies etwas anders zu sehen: Viele kommentieren ihre Spende mit den besten Wünschen. "So viel Ehrlichkeit... Vielleicht sollte ich die Menschheit doch noch nicht aufgeben", schreibt etwa GiveForward-Userin Nikola. Spender Gryphon schlägt sogar vor, dass Harris Vorträge über Moral vor Banken-CEOs und Wall Street Händler halten solle. Harris, der bis vor Kurzem unter einer Brücke geschlafen hatte, habe nun bereits eine Unterkunft, in der er "gesund und munter" lebe, sagte Krejci.

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