Lawinengefahr:Schneechaos in den Alpen

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Schnee so weit das Auge reicht: In den bayerischen Alpen herrscht Lawinengefahr, in St. Moritz sind die Promis eingeschneit und auch in Österreich stecken tausende Urlauber in Skiorten fest. Wegen des starken Winds bleiben Bergbahnen gesperrt. Wetterexperten rechnen noch bis Montag mit Neuschnee.

Vorsicht, liebe Skifahrer: Massive Schneefälle sorgen in den Wintersportgebieten der bayerischen Alpen für hohe Lawinengefahr. In der Nacht zu Samstag fielen am Alpenrand bis zu dreißig Zentimeter Schnee, im Werdenfelser Land sogar bis zu einem halben Meter. Nach Angaben des Lawinenwarndienstes Bayern galt für die Allgäuer bis zu den Werdenfelser Alpen oberhalb der Waldgrenze die zweithöchste Lawinenwarnstufe vier.

Schnee so weit das Auge reicht in den Alpen. (Foto: dpa)

In den Voralpen, den Chiemgauer und den Berchtesgadener Alpen herrschte die Warnstufe drei. Im Tagesverlauf wird mit einer Verschärfung der Lage gerechnet. Vor allem die starken Schneeverwehungen bergen ein hohes Lawinenrisiko. Auch viele Alpenstraßen können wegen akuter Lawinengefahr nicht befahren werden.

Wegen des anhaltend starken Windes blieben am Samstag auch viele Bergbahnen gesperrt. Die Seilbahn zur Zugspitze war nach wie vor außer Betrieb. Nach Angaben von Martin Hurm, Betriebsleiter auf der Zugspitze, wurden am Samstagvormittag auf Deutschlands höchstem Berg Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde gemessen. Hier wurde der Skibetrieb ab Mittag eingestellt.

Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert andauernden Schneefall in den Alpen bis Montagmittag. In den Hochlagen werden bis zu vierzig Zentimeter Neuschnee erwartet, in Staulagen bis zu neunzig.

Schnee und Sturm wie lange nicht mehr haben auch den Schweizer Wintersportort St. Moritz heimgesucht. Der Promi-Ort war etwa einen Tag nicht mit dem Zug erreichbar, auch der Julierpass für Autos war gesperrt. Nach Angaben von Kurdirektor Hanspeter Danuser gehörte auch die Fernsehmoderatorin Michelle Hunziker (34) zu den eingeschneiten Urlaubern in dem Engadin-Ferienort. Nach einem Bericht der Schweizer Boulevardzeitung Blick macht Hunziker ( Wetten, dass..?) seit dem 1. Januar Urlaub mit ihrem neuen Freund, dem Mode-Erben Tomaso Trussardi (28).

Auch in Österreichs westlichen Bundesländern Vorarlberg und Tirol sind am Samstag tausende Urlauber von dem starken Schneefall betroffen. Zwar sind die seit Freitagmorgen von der Außenwelt abgeschnittenen Arlberg-Skiorte Stuben, Zürs und Lech seit dem späten Samstagvormittag wieder auf der Straße erreichbar. Doch die Verbindung nach Gargellen im Montafon ist noch nicht befahrbar. Auch im Zugverkehr gibt es zahlreiche Sperrungen.

In den fünf Skiorten Lech, Zürs, Stuben, Warth und Gargellen waren am Freitag etwa 15.000 Einheimische und Gäste eingeschneit. Warth ist bereits seit dem frühen Samstagmorgen wieder erreichbar. Weiter für den Straßenverkehr gesperrt bleibt der Arlbergpass. Die wegen Lawinengefahr gesperrten Orte auf Tiroler Seite des Arlbergs, St. Anton oder St. Christoph etwa, sind jedoch wieder sicher erreichbar. Auch im Hinteren Zillertal bei Ginzling wurde die Bundesstraße wieder freigegeben.

Im Bahnverkehr gibt es in Tirol weiter Probleme. Die Arlbergbahn soll zwischen Ötztal und Bludenz mindestens bis Sonntagmittag gesperrt bleiben, wie die Österreichische Bundesbahn ÖBB mitteilt. Auf der Karwendelbahn ist die Strecke von Scharnitz bis Mittenwald in Bayern wegen Lawinengefahr gesperrt. Auch der Abschnitt zwischen Reutte in Tirol und Garmisch in Bayern soll dicht bleiben.

In der Schweiz dagegen ist Andermatt wieder per Eisenbahn zu erreichen. Die Ausläufer des Sturms "Andrea" brachten der Schweiz bis Samstagmittag nochmals viel Schnee. Nach Angaben des Schweizer Fernsehens schneite es mit 39 Zentimetern in Arosa im Kanton Graubünden am meisten - dort sollen laut Prognosen am Montag vier Meter Schnee liegen. Auch im berühmten Skiort Davos kamen 28 Zentimeter hinzu. Die Lawinengefahr ist vielerorts groß.

"Andrea" hat seit Donnerstag in Teilen der Schweiz bis zu einem Meter Neuschnee gebracht. Am meisten Schnee fiel im Oberwallis, in den Zentralalpen, in Nordbünden und im Engadin. Übers Wochenende rechnen die Meteorologen nochmals mit viel Neuschnee - etwa im Gebiet Gotthard.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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