Verkehrsbehinerungen durch die Flut:A8 zwischen München und Salzburg ist wohl bis Donnerstag unbefahrbar

Hochwasser Thüringen Jena

Bahn bei Jena: Hier fährt sie noch, doch in vielen Teilen des Landes verkehren keine Züge mehr

(Foto: dpa)

Zwischen München und Salzburg muss die Autobahn tagelang gesperrt bleiben. Eine Zugverbindung gibt es auch nicht mehr. In Bayern, Baden-Württemberg sowie in Sachsen, Thüringen und in Sachsen-Anhalt ist der Verkehr zum Teil erheblich beeinträchtigt. Eine Übersicht.

Auf den Straßen in Bayerns Hochwassergebieten kommt es zum Teil zu massiven Behinderungen. Die Autobahn München-Salzburg (A 8) ist im Bereich des Chiemsees zwischen den Anschlussstellen Bernau und Bergen in beiden Richtungen voll gesperrt.

Auf der A9 zwischen Dessau-Süd und Dessau-Ost werden am Montag ab 18 Uhr Staus erwartet. Auf dem Standstreifen wird die Feuerwehr einen mehrere hundert Meter langen Hilfsdeich aus Sandsäcken anlegen. So soll das Überfluten der Autobahn verhindert werden.

Es gibt dort auch keine Umleitungsempfehlung, weil die meisten Nebenstrecken ebenfalls überflutet sind. "Richtung Österreich und Italien umfahren Sie bitte großräumig über andere Autobahnen", empfiehlt die Polizei. Die Sperre werde voraussichtlich mindestens bis Donnerstag dauern, da die Fahrbahnen der A8 beschädigt sind.

Auch zahlreiche Bundes-, Land- und Staatsstraßen in Bayern sind wegen Überflutung nicht befahrbar. Betroffen ist neben den Landkreisen Passau und Mühldorf insbesondere der Chiemgau und das Berchtesgadener Land.

Am meisten Sorgen bereitet den Krisenstäben in Oberbayern das Anschwellen der aus Österreich kommenden Tiroler Achen, die in den Chiemsee mündet. Alle über den Fluss führenden Brücken wurden gesperrt, wie ein Polizeisprecher berichtete. An mehreren Stellen trat der Fluss über die Ufer. Die Ortschaft Schleching ist von der Außenwelt abgeschlossen. Unterwössen war ebenfalls nicht erreichbar, kann aber seit heute Morgen wieder über Marquartstein erreicht werden.

Einen Überblick über alle betroffenen Strecken - auch im angrenzenden Österreich - findet sich auf den Verkehrsseiten des Bayerischen Rundfunks.

Auch in den drei Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kommt es zu hochwasserbedingten Störungen. So ist die B2 zwischen Leipzig und Bad Düben gesperrt. Ortskundige Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Auf der B7 zwischen Altenburg und Rochlitz gibt es gleich mehrere Sperrungen. Und in der Dresdner Innenstadt gibt es Verkehrsbehinderungen wegen Überflutungen.

Eine Übersicht bieten hier die Verkehrsmeldungen des Radiosenders MDR Jump.

Behinderungen im Zugverkehr

Das Hochwasser behindert auch den Bahnverkehr in Bayern. Nach Angaben der Deutschen Bahn kommt es zu "Verspätungen, Umleitungen und Ausfällen im Regional- und Fernverkehr".

  • Beeinträchtigt ist der Fernverkehr zwischen Passau und Wien. ICE-Züge aus Richtung Frankfurt am Main verkehren nur bis und von Passau.
  • Zwischen München-Salzburg-Wien, München-Salzburg-Klagenfurt sowie München-Innsbruck-Brenner-Italien verkehren keine internationalen Züge. Zwischen München und Salzburg gibt es weder Bus-, noch Bahnverbindungen.
  • Zugreisende nach Prag müssen mit Verspätungen rechnen: Wegen Umleitungen in Tschechien verkehren die EC-Züge zwischen Prag-Dresden-Berlin-Hamburg mit Verspätungen von 60 bis 120 Minuten.

Über Beeinträchtigungen im Fernverkehr informiert die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite.

Im Besonderen in Süd- und Niederbayern seien einige Strecken unterbrochen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn.

  • Der Bahnhof Rosenheim ist komplett gesperrt. Bereits seit Sonntagabend stehen dort die Züge still.
  • Gesperrt sind am Montag in Oberbayern noch die Strecken Garmisch-Partenkirchen-Murnau, Kiefersfelden-Kufstein, Traunstein-Ruhpolding und Freilassing-Berchtesgaden, Baierbrunn-Wolfratshausen sowie Rosenheim-Salzburg, Rosenheim-Kiefersfelden und Rosenheim-Holzkirchen.

Auch in Baden-Württemberg sowie in weiten Teilen Sachsens, Thüringens und im südlichen Sachsen-Anhalt sorgte das Katastrophenwetter für Störungen im Zugverkehr.

  • Die Erzgebirgsbahn habe den Zugverkehr auf allen Strecken eingestellt, meldet die Deutsche Bahn. Aufgrund der unpassierbaren Straßen sei kein Busersatzverkehr möglich.
  • Der Halt Eilenburg entfällt für die Züge der Linien RE 10 und RE 11 aufgrund der Überflutungen. Die Innenstadt der sächsischen Gemeinde wurde evakuiert.
  • Auch zum Bahnhof Zeitz im Süden Sachsen-Anhalts sind keine Fahrten mehr möglich. Die Stadt hat etwa 30.000 Einwohner.

Eine Übersicht über die betroffenen Regionalzüge nach Bundesland bietet die Bahn hier.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: