Verdacht auf Rauschgifthandel:Razzia bei Mainzer Drogenhilfe

Eigentlich sollen Abhängige dort Hilfe bekommen, stattdessen wurde in den Räumen der Mainzer Drogenhilfe wohl gedealt - mit dem Wissen der Angestellten.

Verdacht auf Rauschgifthandel bei der Mainzer Drogenhilfe: Etwa 100 Polizeibeamte haben bei einer Großrazzia ein Hilfszentrum für Drogensüchtige durchsucht. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, ging es bei der Aktion um ein Ermittlungsverfahren wegen illegalen Rauschgifthandels.

Razzia bei städtischer Drogenhilfe Mainz

Etwa 100 Polizisten durchsuchten das "Café Balance" der Mainzer Drogenhilfe. Der Verdacht: illegaler Rauschgifthandel.

(Foto: dapd)

Im Verdacht stehen auch einige Mitarbeiter des "Café Balance", die den Handel toleriert haben sollen und so mitverantwortlich sein könnten. Eine 29-jährige Frau und ein 47-jähriger Mann wurden verhaftet. Sie gehören jedoch nicht zu der Einrichtung.

"Es bestand der Verdacht, dass hier offen gedealt wird. Aufgrund entsprechender Hinweise mussten wir handeln", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Klaus-Peter Mieth der Rhein Zeitung. Gegen einige Mitarbeiter bestehe der Verdacht, die Aktivitäten geduldet zu haben, andere sollen Drogenhändlern wiederum ein Hausverbot erteilt haben. "Es sind nicht alle entsprechend involviert", sagte Mieth.

Die Einsatzkräfte durchsuchten nicht nur das "Café Balance", sondern auch zwei weitere Häuser im Raum Mainz. Sie stellten dabei den Angaben zufolge kleinere Mengen Drogen sicher.

Das Drogenhilfezentrum liegt idyllisch im Wald an einem Sportplatz, Sozialarbeiter bieten dort kostenlose und anonyme Hilfe an. Die städtische Einrichtung existiert seit 1993 und versteht sich als geschützter Ort, wo Drogenkonsumenten auch essen, duschen und schlafen können. Die Stadt Mainz hat das Café vorübergehend geschlossen.

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