Es war wohl ein recht luxuriöses Leben, das Héctor Guerrero im Knast von Tocorón genoss - so gut zumindest, dass der Boss der berüchtigten südamerikanischen Verbrecherbande Tren de Aragua die Haftanstalt, in der er seit 2013 einsaß, wohl eigentlich gar nicht verlassen wollte. Manchmal, so heißt es, sei der Schwerkriminelle auf Partys außerhalb der Gefängnismauern gesehen worden. Bestätigt ist das nicht, aber durchaus möglich: Guerrero war zwar Insasse im Gefängnis von Tocorón, faktisch aber auch dessen Boss.
Kriminalität:Der Knast war sein Reich
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In Venezuela war der Häftling Héctor Guerrero der unangefochtene Herrscher über seine eigene Bande - und ein ganzes Gefängnis. Dann räumte es die Polizei und fand einen Pool und einen Privatzoo. Nun jagen ihn Behörden auf dem ganzen Kontinent.
Von Christoph Gurk, Buenos Aires
Gefängnis-Architektur:"Muss ein Gefängnis so luxuriös sein?"
Lange sollten Haftanstalten vor allem einschüchternd sein. Inzwischen weiß man: Resozialisierung fängt mit guter Gefängnisarchitektur an. Ein Besuch in der Berliner JVA Heidering, in der bis zu 600 Häftlinge einsitzen.
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