Linksextremistischer Bombenanschlag:Das Ende einer langen Flucht

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Zwei Obst- und Gemüsebauern – und zwei jahrelang gesuchte Terroristen: Peter Krauth (links) und Thomas Walter hatten es sich in Venezuela recht gemütlich gemacht. (Foto: Christoph Gurk)

In Berlin stehen zwei Männer vor Gericht, die 1995 eine Abschiebehaftanstalt bei Berlin sprengen wollten. Der Plan misslang. Nach Jahrzehnten in Südamerika haben sie nun einen Deal mit der Bundesanwaltschaft geschlossen.

Von Constanze von Bullion und Christoph Gurk

Es wird dann doch noch kurz laut am Ende des ersten Verhandlungstages. „Abschiebung ist Folter! Abschiebung ist Mord!“, skandieren ein paar ältere Herren hinten im Saal. Der Schlachtruf der autonomen Szene aus längst vergangenen Tagen wirkt allerdings etwas aus der Zeit gefallen. Denn der Staat will an diesem Tag einfach nicht als böse Fratze herhalten. „Bis morgen!“, ruft der Vorsitzende Richter nur ganz freundlich ins Publikum. Zwei alte Kämpen, die lange als Terroristen galten, haben sich hier eben ein Ticket in die Freiheit gelöst.

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Linksterrorismus
:Freie Radikale

Peter Krauth und Thomas Walter sollen einen linksterroristischen Anschlag auf ein Abschiebegefängnis geplant haben. Das war 1995. Seitdem sind sie auf der Flucht. Was braucht es, um zu vergeben? Ein Besuch im Exil in Venezuela.

SZ PlusVon Christoph Gurk (Text und Fotos)

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