Venezuela:Geiseldrama endet ohne Blutvergießen

In Venezuela ist eine Geiselnahme glimpflich zu Ende gegangen. Bewaffnete Bankräuber hatten nach einem Banküberfall mehr als 30 Menschen gefangen genommen, darunter auch Kinder.

Ein Geiseldrama in Venezuela nach einem fehlgeschlagenen Banküberfall ist ohne Blutvergießen zu Ende gegangen. Der Polizei gelang es, die Bankräuber, die mehr als 30 Menschen einen Tag als Geiseln genommen hatten und später mit fünf davon in einem Auto geflohen waren, auf einer Fernstraße zu stoppen.

Die Täter ergaben sich, die fünf verbliebenen Gefangenen wurden befreit, wie Gouverneur Eduardo Manuitt erklärte: "Der Albtraum ist vorbei." Die vier Bewaffneten verhandelten über einen Tag lang mit der Polizei über eine Beendigung der Geiselnahme. Am Dienstag rasten sie dann in einem Krankenwagen davon, fünf Geiseln nahmen sie mit.

"Sie hatten damit gedroht, alle 20 Minuten eine Geisel umzubringen, deshalb haben wir erlaubt, dass sie sich mit unbekanntem Ziel davonmachen", hatte Manuitt, Gouverneur des Staates Guarico, erklärt. Unter den Geiseln in dem Bankgebäude sollen auch ein zwei Wochen altes Baby, drei weitere Kinder und eine hochschwangere Frau gewesen sein.

Die Verbrecher waren am Montagvormittag (Ortszeit) mit Pistolen und einer Granate in die Filiale der Banco Provincial gestürmt. Als plötzlich eine Streife vorfuhr, verbarrikadierten sich die Täter mit Angestellten und Kunden in der Bank. Vier Frauen wurden noch am Montag auf freien Fuß gesetzt. In der Nacht konnten dann ein Mitglied des Wachpersonals sowie ein Angestellter fliehen. Angehörige forderten die Vermittlung von Staatschef Hugo Chávez.

Trotz der Polizeiabsperrung hatte Dutzende von Schaulustigen aus nächster Nähe das Drama verfolgt. Die Bank wurde von einem Sonderkommando und mehreren Hubschraubern bewacht. Ein Polizist hatte gesagt, die Verbrecher seien Anfänger und sehr nervös. Ihnen sei deshalb alles zuzutrauen.

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