Süddeutsche Zeitung

Venezuela:Etliche Bergleute bei Mineneinstürzen verschüttet

Beim Einsturz von zwei Minen in Venezuela sind mindestens 35 Menschen verschüttet worden. Der Vorfall zeugt von einem kaputten System.

Beim Einsturz zweier Minen in Venezuela sind mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen. Das meldeten der venezolanische Fernsehsender Venevision und verschiedene andere Medien am Dienstagabend.

Demnach seien mehr als 20 Menschen beim illegalen Goldschürfen in der Isidora-Mine in der Gemeinde El Callao im Bundesstaat Bolívar, der für seine Bodenschätze bekannt ist, verschüttet worden. Der Bergbau in der Region ist eigentlich nur der staatlichen Firma CVG Minerven erlaubt. In einer anderen Mine in Gran Sabana seien 15 Bergleute bei der Goldsuche verschüttet worden.

Die in den illegal betriebenen Minen gewonnenen Rohstoffe, darunter neben Gold auch Diamanten, Nickel und Coltan, werden Menschenrechtsorganisationen zufolge unter schlimmen Bedingungen abgebaut. "Es ist unerlässlich, dass Gold-Käufer und Raffinerien sichergehen, dass in den Lieferketten ihres venezolanischen Golds kein Blut von venezolanischen Opfern klebt", sagte José Miguel Vivanco, Chef der amerikanischen NGO Human Rights Watch.

Das einst reiche Land mit den größten Erdölreserven der Welt leidet immer noch unter einer schweren wirtschaftlichen Krise. Die soziale Situation der Bevölkerung hat sich im vergangenen Jahr verschärft. Dazu gehören tägliche Stromausfälle, Wasserrationierung sowie fehlende Lebensmitteln, Medikamente und Benzin.

Grund dafür ist unter anderem auch der politische Machtkampf zwischen dem selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó und dem sozialistischen Staatschef Nicolás Maduro. Menschenrechtsgruppen und internationale Organisationen werfen der Regierung Maduro schwere Verbrechen wie willkürliche Morde, Entführungen und Folter vor.

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