USA:Wie die Schießerei von Orlando ablief

Fest steht: 49 Menschen wurden erschossen, 53 verletzt. Doch die Polizei hat bisher nur sehr lückenhaft rekonstruiert, was sich in dem Gay-Club "Pulse" abgespielt hat. Versuch einer Rekonstruktion in Grafiken.

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Noch ist nicht genau bekannt, was sich am Sonntagmorgen zwischen etwa zwei Uhr und etwa fünf Uhr Ortszeit im Gay-Club "Pulse" in Orlando abgespielt hat. Die Polizei hat bisher nur eine lückenhafte Rekonstruktion der Ereignisse öffentlich gemacht. Fest steht: 49 Gäste und der Schütze sind tot. 53 Menschen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Vieles bleibt aber offen, zum Beispiel die Frage, warum die Polizei erst nach fast drei Stunden das Gebäude stürmte.

Eine Chronologie der Ereignisse in Bildern, soweit sie bisher bekannt sind:

Kurz vor 2:00 Uhr

Omar Mir Seddique Mateen, ein 29-Jähriger aus der 170 000-Einwohner-Stadt Port St. Lucie, etwa 200 Kilometer von Orlando entfernt, stellt seinen Van auf dem Parkplatz vor dem Gay-Club Pulse ab.

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2:02 Uhr

Mateen betritt den Club. Wie er an den Security-Leuten vorbeigekommen ist, die am Eingang stehen, ist unklar. Bewaffnet ist er mit einem halbautomatischen Sturmgewehr des Typs Sig Sauer MCX (bisher wurde von einem AR-15 berichtet) und einer 9-mm-Pistole Typ Glock 17. Er eröffnet sofort das Feuer in Richtung auf die Tanzfläche.

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Kurz nach zwei Uhr

Das Pulse ist in dieser Nacht sehr gut besucht. Im Hauptraum läuft Latin-Music, dafür ist das Pulse bekannt, es wirbt mit dem Slogan "Orlando's Latin Hotspot". "Jeder Raum, den ich betreten habe, war voll. Ich musste mich an den Leuten vorbeiquetschen, als ich über die Tanzfläche ging", sagt der 30-jährige De Angelo Scott. Er verlässt den Laden um 1:58 Uhr, was ihm das Leben rettet.

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Kurz nach zwei Uhr

Als Mateen in den Club stürmt, legt DJ Ray Rivera auf der Terrasse Reggae-Musik auf. "Ich dachte, es seien Feuerwerkskörper", sagt der 42-Jährige. Doch schnell merkt er, dass es sich um eine Schießerei handelt. "Ich habe überall Leichen auf dem Boden gesehen."

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2:06 Uhr

Der 30-Jährige Eddie Justice, der als Gast im Pulse ist, schreibt seiner Mutter eine Kurznachricht. "Bin im Club, sie schießen." Er ist mit mindestens 15 anderen Menschen in den Toiletten im hinteren Teil des Gebäudes gefangen.

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2:09 Uhr

Die Clubbetreiber posten eine Warnung auf Facebook. Alle, die sich nun im Inneren des Clubs befinden, sollen das Gebäude sofort verlassen.

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Bis etwa 2:30 Uhr

Nach den ersten Schüssen verlässt Mateen den Club und liefert sich einen Schusswechsel mit einem Polizisten auf der Straße vor dem Pulse.

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Gegen 2:30 Uhr

Mateen betritt den Club erneut.

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2:49 Uhr

Eddie Justice schreibt die letzte Kurznachricht an seine Mutter: "Beeil dich. Er ist hier bei uns in den Toiletten." Kurz danach ist er tot. In der Zeit danach nimmt der Schütze die noch verbliebenen Clubbesucher als Geiseln.

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Gegen 5:00 Uhr

Die Polizei stürmt den Club, elf Kräfte einer Spezialeinheit dringen in das Gebäude ein. Zwei Sprengsätze werden gezündet, um den Täter abzulenken. Bei einem Schusswechsel wird Mateen getötet. Einer der Polizisten wird ebenfalls am Kopf getroffen. Sein Helm fängt das Geschoss jedoch ab. Mindestens 30 Menschen werden gerettet. Die meisten können durch das Loch flüchten, dass die Polizei in die Wand gesprengt hat.

© SZ.de/olkl
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