Mit sieben zu zwei Stimmen urteilten die Obersten Bundesrichter in Washington, dass sich Polizei und Staatsanwaltschaft in dem Fall nicht korrekt verhalten hätten. Wie US-Medien am Mittwoch berichteten, kann Banks jetzt einen neuen Prozess oder zumindest eine Umwandlung seiner Todesstrafe in eine Haftstrafe beantragen.
Banks war 1980 für schuldig befunden worden, einen 16-jährigen weißen Freund ermordet zu haben. Während des jahrelangen juristischen Tauziehens um seinen Fall hatte Banks insgesamt 16 Exekutionstermine. Der letzte Hinrichtung-Termin wurde erst zehn Minuten vor Vollstreckung wieder verschoben.
Der Supreme Court sah es jedoch in seinem Urteil als erwiesen an, dass in dem Mordprozess Zeugen der Anklage vor Gericht logen, andere Zeugen von der Polizei bezahlt worden waren und entlastende Fakten unterschlagen wurden.
Organisationen von Todesstrafengegnern hatten über Jahre für eine Begnadigung von Delma Banks gekämpft, der von Anfang an seine Unschuld beteuerte.
Der Umgang mit dem Fall Banks sei ein Symbol für die Ungerechtigkeit der amerikanischen Justiz, kritisierte etwa Amnesty International USA. Er sei ohne glaubwürdige Zeugen, Beweise und ein plausibles Motiv zum Tode verurteilt worden. Amnesty und andere Menschenrechtsorganisationen in den USA haben die Aufhebung des Todesurteils durch den Supreme Court begrüßt.
Auch mehrere Richter und Politiker sowie der frühere FBI-Direktor William Sessions hatten sich für den Verurteilten eingesetzt. Der damalige Staatsanwalt James Elliott sagte dagegen am Dienstag nach den Presseberichten, er sei von Banks Schuld überzeugt und bereit für einen neuen Prozess.