Bis zu 160.000 Liter Öl aus einer geborstenen Pipeline haben den Yellowstone River im US-Staat Montana nahe des gleichnamigen Nationalparks verschmutzt. Mehr als 250 Kilometer des Stroms seien betroffen, berichtete die Zeitung The Billings Gazette. Teile des Ufers seien mit einer schwarzen Ölschicht bedeckt.
Ein Sprecher des Pipeline-Betreibers ExxonMobil teilte mit, es seien etwa 750 bis 1000 Barrel Öl aus der geborstenen Pipeline ausgetreten, bis sie nach etwa einer halben Stunde abgedichtet werden konnte. Ein Barrel entspricht 159 Litern. Spuren des Rohstoffs seien bis zu 16 Kilometer weit stromabwärts entdeckt worden. Die Ursache des Unfalls sei noch unklar, die Pipeline stillgelegt worden. "Uns ist die Ernsthaftigkeit des Vorfalls bewusst, und wir arbeiten hart daran, ihm zu begegnen", teilte ExxonMobile mit.
Der Konzern hatte die Transportröhre gerade wieder in Betrieb genommen, nachdem sie wegen Hochwassers tagelang nicht genutzt wurde. ExxonMobile ist erst am Freitag zu einer Strafzahlung über 1,5 Milliarden Dollar wegen eines Lecks an einer Tankstelle im Bundesstaat Maryland verurteilt worden.
Einsatzkräfte bemühten sich, den Ölteppich einzudämmen. Die Arbeiten erwiesen sich jedoch wegen des Hochwassers als schwierig. 80 Mitglieder eines Säuberungsteams seien am Samstag bereits an Ort und Stelle gewesen, Dutzende Helfer sollten zusätzlich eingesetzt werden.
Etwa 200 bis 300 Bewohner rund um den Ort Laurel, wo das Öl ausgetreten war, seien vorübergehend wegen der Gefahr einer Explosion sowie wegen giftiger Dämpfe in Sicherheit gebracht worden, berichtete der US-Sender CNN. Sie hätten aber bald danach wieder in ihre Häuser zurückehren können.
Die Pipeline, die Öl von Feldern im Norden des US-Staats Wyoming zu einer Raffinerie in der Stadt Billings transportiert, verläuft unter dem Fluss. Das Öl fließt jedoch vom ältesten Nationalpark der USA weg. Das Gelände des beliebten Touristenziels beginnt etwa 50 Kilometer südwestlich der Unglücksstelle und ist Unesco-Weltnaturerbe.