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USA:Papagei könnte bei Ermittlungen zu Mordfall helfen

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"Don't fucking shoot", sagt der Papagei in einer Männerstimme und antwortet etwas in einer Frauenstimme. War der Vogel namens "Bud" Zeuge eines Mordes?

Die Justiz im US-Staat Michigan beschäftigt nun die Frage, ob der Papagei als Zeuge in dem potenziellen Mordfall aufgerufen werden darf. Familienmitglieder eines bei einer Schießerei getöteten Mannes behaupten: Sein Papagei habe kurz vor dem tödlichen Zwischenfall etwas aufgeschnappt, das er seither wiederhole. In einem Video, das dem Sender NBC News vorliegt, ist deutlich hörbar, wie der Papagei die Stimmen eines Mannes und einer Frau imitiert, die offenbar in einen Streit verwickelt sind.

Der Staatsanwalt im Bezirk Newaygo County, Robert Springstead, äußerte sich allerdings verhalten über die Aussicht auf einen möglichen Papageienauftritt im Gerichtssaal. "Ich weiß von keinem rechtlichen Präzedenzfall für so etwas", sagte er der Nachrichtenagentur AP. Gleichwohl sei es allerdings möglich, dass dies bei der Ermittlungsarbeit in Erwägung gezogen werde.

Der Fall

Im Mai 2015 waren auf den 45-jährigen Martin D. in dessen Haus in der Gemeinde Ensley Township fünf Schüsse abgegeben worden. Seine damalige Frau Glenna D. erlitt eine Kopfwunde, überlebte jedoch. Die Ex-Gattin des Mannes, Christina K., ist nun die Besitzerin von Bud, einem Graupapagei. Dieser ahme wiederholt die Stimme von Martin D. mit den Worten "Nicht schießen" nach, sagte sie dem lokalen Sender WOOD-TV.

Staatsanwalt Springstead erklärte, er habe die Papageienworte noch gar nicht gehört. Zwar habe er über sein Smartphone und das Internet versucht, darauf zuzugreifen. Doch der Audio-Einspieler funktioniere nicht. In dem Fall gab es bisher keine Anklage. Zum Tod von Martin D. wird noch ermittelt.

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