Da liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh - in der Holy Child Jesus Church im New Yorker Stadtteil Queens. Was zunächst wie eine moderne Weihnachtsgeschichte klingt, sieht auf dem Überwachungsvideo der Polizei anders aus.
Einem Bericht der New York Times zufolge zeigen die Bilder, wie eine Frau in die Kirche kommt, den Säugling in ein Handtuch gehüllt. Die Nabelschnur noch nicht einmal entfernt, legt sie den Jungen in die Krippe und verschwindet wieder.
Die Krippe hatte Küster Jose Moran nur kurz zuvor aufgebaut. Nach getaner Arbeit war er zum Mittagessen gegangen, berichtet die New York Times. Als er wieder kam, habe er die Schreie des Neugeborenen gehört und es in der Krippe gefunden. Er alarmierte die Polizei und den Pastor der Kirche.
Das Baby wurde in ein Krankenhaus gebraucht, es soll nur wenige Stunden bevor die mutmaßliche Mutter es in der Kirche abgelegt hatte, geboren worden sein. Pastor Christopher Ryan Heanue sagte der Zeitung, das Baby sei in gutem gesundheitlichen Zustand gewesen.
In New York gilt das sogenannte "Safe-Haven"-Gesetz. Es erlaubt Eltern, ungewollte Neugeborene anonym an öffentlichen Einrichtungen abzulegen - dazu gehören dem Bericht zufolge auch Kirchen. Die Eltern sind jedoch verpflichtet, die Behörden unverzüglich zu informieren, wo sie den Säugling abgelegt haben. Das habe die Mutter nicht getan.