USA:Jubelschreie statt Straßenschlachten in Baltimore

Die Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen gegen sechs Polizisten ein - und die Stimmung in Baltimore schlägt um. Die schwarze Bevölkerung feiert die Entscheidung. Statt brennender Einsatzwagen blockieren jetzt Autokorsos die Straßen.

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(Foto: REUTERS)

Nach dem Tod von Freddie Gray war es in Baltimore zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Nach zunächst friedlichen Protesten gegen Polizeigewalt eskalierte die Situation, die Demonstranten setzten Autos in Brand und lieferten sich Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften.

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(Foto: AFP)

Jugendliche bewarfen Polizisten mit Steinen und Flaschen, die Beamten reagierten mit dem Einsatz von Tränengas und Pfefferspray. Hier versucht ein Mann, sich das ätzende Pfefferspray aus den Augen zu waschen.

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Die Polizisten setzten Rauchbomben ein, um die Gewalt einzudämmen. Schulen und Bahnhöfe in Baltimore wurden geschlossen. Schließlich verhängte der Gouverneur von Maryland, Larry Hogan, den Ausnahmezustand über den Bundesstaat.

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Die Menschen in Baltimore schrien sich den Zorn über diese Entscheidung von der Seele. Weiße, Latinos und Schwarze gingen gemeinsam auf die Straße.

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Doch das Chaos war nicht überall, Tausende Menschen setzten friedliche Zeichen gegen Polizeigewalt.

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(Foto: AP)

Mit einem "Fist-bump" grüßen sich ein Demonstrant und ein Polizist, der vor der City Hall in Baltimore Wache hält. Die Geste wird nicht nur von Erwachsenen...

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(Foto: REUTERS)

...sondern auch von Kindern genutzt. Kleine Gesten, die Mut machen in Zeiten eskalierender Gewalt.

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Am Freitag leitete die zuständige Staatsanwältin Marilyn Mosby Ermittlungen gegen die sechs Polizisten ein, die an der Festnahme von Freddie Gray beteiligt waren.

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Ceasar Goodson, Garrett Miller, Edward Nero, William Portner, Brian Rice und Alicia White (von links oben nach rechts unten) werden Amtsverletzungen zur Last gelegt. Gegen einen der Polizisten wird wegen Mordes mit bedingtem Vorsatz ermittelt, zwei weitere müssen sich wegen Totschlags verantworten.

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(Foto: dpa)

Die Nachricht von der Einleitung des Verfahrens verändert die Stimmung in Baltimore schlagartig. Die Demonstranten feiern die durchaus überraschende Entscheidung der Staatsanwaltschaft. Bislang hatte es die Justiz häufig abgelehnt, Ermittlungen gegen Polizisten aufzunehmen, die im Verdacht standen, Schwarze misshandelt oder getötet zu haben.

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Statt brennender Autos blockieren nun Autokorsos erleichterter Einwohner die Straßen.

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Jubelschreie und Hupkonzerte hallen durch Baltimore. Die schwarze Bevölkerung fühlt sich endlich einmal gerecht behandelt.

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Drei junge Schwarze machen aus ihrer Freude keinen Hehl. Eine für den heutigen Samstag geplante Demonstration werde nun zu einer "Siegeskundgebung", sagt einer der Protestanführer.

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Solche Kundgebungen sollen nun in mehreren US-Städten stattfinden. In den vergangenen Tagen waren Menschen in New York, Denver, Seattle, Chicago und Portland auf die Straße gegangen, um Solidarität mit den Demonstranten in Baltimore zu zeigen.

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(Foto: REUTERS)

#JeSuisFreddie - eine Frau erinnert mit ihrem T-Shirt und gelben Blumen an den verstorbenen Freddie Gray.

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(Foto: AFP)

"Fuck off, Police!" Mit eindeutigen Handzeichen reagieren die Einwohner von Baltimore auf die Entscheidung von Staatsanwältin Marilyn Mosby.

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(Foto: AP)

Mosby sagte, die Anschuldigungen gegen die sechs Beamten seien Ergebnis "umfangreicher, gründlicher und unabhängiger Ermittlungen, gepaart mit der Entscheidung des Gerichtsmediziners, dass Grays Tod ein Mord war". Der 25-Jährige habe eine "schwere und kritische Halsverletzung erlitten, weil er an Händen und Füßen gefesselt" in dem Gefangenenwagen der Polizei transportiert wurde.

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Auch die Familie von Freddie Gray war nach der Entscheidung der Staatsanwältin zufrieden. "Diese Anklagen sind ein wichtiger Schritt, um Gerechtigkeit für Freddie zu bekommen", sagte Grays Stiefvater Richard Shipley (ganz links im Bild).

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Während die Bewohner Baltimores feiern, reagiert die Polizeigewerkschaft empört und bezeichnet die Vorwürfe als vorschnell gefälltes Urteil. Ein Anwalt sagt, er habe noch nie eine solche Eile beim Vorbringen von Anschuldigungen gesehen: "Wir haben ernsthafte Bedenken bezüglich der Gerechtigkeit und Integrität der Anklage gegen unsere Polizisten."

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