USA:Großfahndung nach mutmaßlichem Mörder und Entführer

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Mehrere US-Staaten suchen nach einem Mann, der eine Frau und ihren Sohn umgebracht und ihre 16-jährige Tochter entführt haben soll. Nun wendet sich der Ehemann und Vater der beiden Kinder an den Flüchtigen - einen früheren Freund der Familie.

In den USA wird seit mehreren Tagen nach einem Mann gesucht, der in Kalifornien eine Mutter und ihren Sohn getötet und ihre Tochter in seine Gewalt gebracht haben soll. Eine Großfahndung sei für die Bundesstaaten Kalifornien, Washington, Nevada und Oregon herausgegeben worden, berichtet der TV-Sender CNN unter Berufung auf die Polizei.

Der 40-Jährige soll die 16-jährige Tochter einer Familie bei sich haben, mit deren Eltern er viele Jahre befreundet war. Sie und ihr achtjähriger Bruder waren seit dem vergangenen Wochenende verschwunden. Inzwischen haben Gerichtsmediziner die Kinderleiche identifiziert, die im Haus des Entführers im US-County San Diego (Kalifornien) gefunden wurde. Es handelt sich laut dem TV-Sender CNN um den achtjährigen Bruder der Entführten.

Am Sonntag hatte die Feuerwehr einen Brand im Haus des Mannes im San Diego County in Kalifornien gelöscht und dabei die Leiche der Mutter der beiden Kinder entdeckt. Die Behörden vermuten, dass die 44-Jährige umgebracht wurde. Vom Hausbesitzer fehlte jede Spur.

Der Ehemann der Getöteten und Vater der Kinder sagte dem Sender CNN, er könne sich nicht vorstellen, was da passiert sei: "Es gab nichts, was darauf hingewiesen hätte. Er muss ausgerastet sein." Der Familienvater wandte sich in einem Fernsehauftritt außerdem direkt an den Entführer seiner Tochter: "Du hast alles genommen", sagte er im Fernsehen. "Aber lass meine Tochter gehen. Lass sie sicher nach Hause zurückkommen, lass sie bei mir sein."

CNN zufolge sagte ein Zeuge aus, dass der Flüchtige womöglich sexuelles Interesse an der 16-jährigen Tochter gehabt habe. Es gebe aber bisher keine Beweise, die das erhärteten, zitierte der Sender die Polizei in Kalifornien.

Medienberichten zufolge wurde das Auto des Tatverdächtigen noch am Mittwoch in Oregon von verschiedenen Zeugen gesichtet. Doch weiterreichende Anhaltspunkte gab es bis Freitag noch nicht. Der 40-Jährige könne überall sein, sagte eine Polizei-Sprecherin dem Sender: "Es gibt die Möglichkeit, dass er irgendwo im Hinterland in Deckung gegangen ist." Der mutmaßliche Entführer geht angeblich gern campen, fischen und klettern.

Die Behörden hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung, aber warnen zugleich, dass der Flüchtige sehr gefährlich sei. Möglicherweise sei er mit selbstgebastelten Sprengsätzen bewaffnet und könne auch Bomben in seinem Auto installiert haben. Bürger sollten sich seinem Fahrzeug nicht nähern, wenn sie es sähen, sondern sofort den Notruf wählen.

© Süddeutsche.de/dpa/ebri/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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