Wut und Ärger auf die Straße tragen, das ist eine bekannte Form, politisch auf Missstände hinzuweisen. Ein Zeichen gegen Rassismus setzen geht aber auch, wenn man keinen festen Boden unter den Füßen hat. Das hat Demitri Neonakis bewiesen. Neonakis ist Pilot in Kanada. In der vergangenen Woche flog er vom Flughafen Halifax aus eine besondere Runde. Seine Flugbahn, so war es auf Tracking-Websites zu sehen, entsprach einer geballten Faust. Ein symbolischer Akt zur Unerstützung der "Black Lives Matter"-Bewegung. "Der Rassismus ist bei uns auf dem Vormarsch. Er war schon immer da, im Laufe der Geschichte, insbesondere hier in Nordamerika", sagte Neonakis am Freitag dem kanadischen Sender CTV News. Das Radarvideo, das die Flugbahn zeigt, wurde auf der Seite von Flight Aware seit Donnerstag mehr als 58 000 Mal aufgerufen, zahlreiche Medien berichteten. Nachdem Neonakis die Nachrichten über Floyds Tod gesehen habe, habe er seinen Unglauben und eine Reihe weiterer Gefühle Ausdruck verleihen wollen, wie er auf Facebook beschreibt: "Während ich mich dort oben frei bewegte, kamen mir ein paar Mal die Worte von George Floyd in den Sinn - 'Ich kann nicht atmen' - das ist ein krasser Gegensatz."