Süddeutsche Zeitung

Wind und Regen:Tote und schwere Schäden durch Tornados in den USA

Landesweit meldet der Wetterdienst 33 Tornados oder schwere Stürme. Allein in Alabama kommen sechs Menschen ums Leben. In Kalifornien gibt es Überschwemmungen.

Im Südosten der USA sind mindestens sieben Menschen infolge von Tornados und schweren Stürmen ums Leben gekommen. Am heftigsten traf es den Bundesstaat Alabama, wo sechs Menschen ums Leben kamen, wie Gouverneurin Kay Ivey auf Twitter schrieb. Besonders stark wütete ein Wirbelsturm im Bezirk Autauga sowie in der benachbarten Stadt Selma, wie die Notdienste mitteilten. Dutzende Häuser seien zerstört oder schwer beschädigt worden. Mehrere Menschen würden noch vermisst. Landesweit meldete der Wetterdienst 33 Tornados oder schwere Stürme.

In Selma wurden die meisten Straßen wegen umgeknickter Stromleitungen und Bäume gesperrt, wie die Stadt auf Facebook mitteilte. Rettungsmannschaften seien im Einsatz, um Hilfe zu leisten und die Straßen freizuräumen. Die Bürger wurden aufgefordert, nicht nach draußen zu gehen. Kinder sollten die Schulen nicht verlassen. Der Wetterdienst hatte in der Gegend vor einem "großen und extrem gefährlichen Tornado" gewarnt.

Im benachbarten Bundesstaat Georgia wurde zudem ein Autofahrer von einem umstürzenden Baum erschlagen, wie die Behörden mitteilten. In der Nähe des internationalen Flughafens von Atlanta, dem nach Passagierzahlen größten weltweit, wurde ebenfalls ein Tornado gesichtet. Wegen der schweren Unwetter blieben Flugzeuge nach Angaben der US-Luftfahrtbehörde FAA vorübergehend am Boden. Der Webseite poweroutage.us zufolge waren in Alabama und Georgia in der Nacht zum Freitag etwa 60 000 Haushalte ohne Strom.

Schwere Schäden durch Winterstürme in Kalifornien

Auch dem US-Westküstenstaat Kalifornien setzen Stürme mit Starkregen weiter schwer zu, anhaltende Niederschläge führen in weiten Teilen zu Überschwemmungen. Die südlich von San Francisco gelegene Halbinsel von Monterey könnte zum Teil vom Rest des Bundesstaates abgeschnitten werden, warnte Sheriff Tina Nieto in einer Pressekonferenz. "Einige der Straßen werden gesperrt sein, und Sie könnten auf der einen oder anderen Seite festsitzen."

Die Behörden forderten Bewohnerinnen und Bewohner der niedrig gelegenen Gebiete am Fluss Salinas auf, ihr Zuhause wegen der Überschwemmungen zu verlassen. Einsatzkräfte suchen seit Montag nach einem fünf Jahre alten Jungen. Hochwasser habe das Auto der Familie mitgerissen, berichtete der US-Sender CNN. Die Mutter des Kindes sei gerettet worden.

Kalifornien erlebt derzeit eine dritte Woche schwerer Winterstürme, die schon mehr als ein Dutzend Menschenleben gefordert haben. Medienberichten zufolge kamen mindestens 19 Menschen ums Leben, etwa durch umstürzende Bäume, reißende Wassermassen oder bei Verkehrsunfällen. Wichtige Straßen wurden schwer beschädigt, in vielen Gebieten gab es Stromausfälle. Der Wetterdienst warnte am Donnerstag vor einer weiteren Serie von Stürmen, die starken Regen mit sich führen und den Bergregionen Schneemassen bringen. Die Behörden riefen die Bevölkerung zur Vorsicht bei Reisen in betroffene Gebiete auf. Zudem wurden Anwohner angewiesen, Anordnungen für Evakuierungen zu folgen.

Zu Wochenbeginn waren in Südkalifornien mehrere Ortschaften vorsichtshalber geräumt worden. Betroffen war auch der östlich von Santa Barbara gelegene Ort Montecito, wo neben Harry und Meghan auch die Moderatorin Oprah Winfrey und weitere Prominente leben. Dort wurde vor Überschwemmungen sowie Schlamm- und Geröll-Lawinen gewarnt. Mittlerweile konnten die Bewohner in ihre Häuser zurückkehren, doch weitere Wetterextreme könnten zu ähnlichen Maßnahmen führen, hieß es. Wegen der bereits durchnässten Böden drohen Sturzfluten, besonders in Gebieten, die zuvor von Waldbränden betroffen waren.

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