Die Waldbrände, die derzeit in Kalifornien wüten, zählen schon jetzt zu den schlimmsten in der Geschichte des US-Bundesstaates. Die Zahl der Opfer steigt stetig. Nach neuen Angaben der Behörden sind bereits mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen, hunderte werden noch vermisst. Während die Polizei mit Spürhunden durch die abgebrannten Gebiete zieht, können Feuerwehrleute immer mehr Brände unter Kontrolle bringen.
Bei den meisten Toten habe es sich um alte Menschen gehandelt, sagte der Sheriff des Bezirks Sonoma, Ron Giordano. Allein in dem Bezirk kamen 17 Personen ums Leben. Das jüngste identifizierte Opfer sei 57 Jahre alt gewesen. Die Behörden rechnen mit einem weiteren Anstieg der Opferzahlen. Die Suche werde voraussichtlich langsam vorankommen, weil die Leichen schwer zu identifizieren seien, sagte der Sheriff. In der Weinbauregion Sonoma wurden etwa 3500 Häuser und Unternehmen zerstört, darunter einige Weingüter.
Trump erklärte den Katastrophenfall
Aus anderen US-Bundesstaaten und aus dem Ausland wurden zusätzliche Löschhubschrauber und -flugzeuge sowie Einsatzkräfte in die kalifornischen Brandgebiete geschickt. Etwa 8000 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Am Sonntagnachmittag (Ortszeit) meldeten die Behörden "gute Fortschritte" bei der Eindämmung von fünfzehn größeren Bränden.
Die seit vergangenem Sonntag wütenden Feuer waren von starken Winden zunächst noch angefacht worden. Das erschwerte lange die Löscharbeiten. Mehrere Städte mussten evakuiert werden. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown hatte wegen der Brände den Notstand für acht Bezirke ausgerufen. US-Präsident Donald Trump erklärte den Katastrophenfall, um Bundesmittel für die betroffene Region freizugeben. Das US-Repräsentantenhaus stimmte am Donnerstag dafür, zur Bewältigung der Brandkatastrophen in Kalifornien zunächst 576 Millionen Dollar (487 Millionen Euro) bereitzustellen. Nun muss der Senat noch darüber abstimmen.