Süddeutsche Zeitung

US-Nationalstolz:"Keine peinlichen US-Flaggen mehr aus China"

Die Nationalflagge ist den meisten US-Amerikanern heilig. So heilig, dass Geschäftsleuten in Minnesota bald eine Gefängnisstrafe droht, wenn sie in China genähte Fahnen verkaufen.

Am Nationalfeiertag sollen in den USA nur noch im eigenen Land produzierte Fahnen flattern - und keine Billigimporte aus dem Ausland mehr. Das sehen neue Gesetzesvorhaben in gleich mehreren US-Staaten vor, die mit Blick auf den Unabhängigkeitstag erlassen wurden, den die Amerikaner heute feiern.

Das schärfste Gesetz tritt zum Jahresende in Minnesota in Kraft: Für jede in Geschäften verkaufte US-Fahne, die nicht in den USA hergestellt wurde, drohen bis zu 90 Tage Haft und 1000 Dollar Strafe.

"Die größte Ehre, die man der Flagge erweisen kann, ist, dass sie von amerikanischen Arbeitern in den Vereinigten Staaten von Amerika gemacht worden ist", sagte der demokratische Abgeordnete Tom Rukavina aus Minnesota, der die Gesetzesvorlage eingebracht hatte. "Nichts ist peinlicher als Plastikfahnen, die in China hergestellt wurden."

In Arizona muss seit dem 1. Juli in jedem Klassenzimmer eine US-Flagge aus amerikanischer Produktion hängen. In Tennessee dürfen Fahnen, die der Staat kauft, nur in den USA gefertigt worden sein. Ähnliche Maßnahmen sind auch in New Jersey und Pennsylvania geplant.

Zu keiner anderen Zeit im Jahr werden in den USA so viele Stars-and-Stripes-Fahnen verkauft wie zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli. Die US-Behörden schätzen, dass im vergangenen Jahr US-Fahnen im Wert von 5,3 Millionen Dollar aus dem Ausland, vor aus allem China, importiert wurden.

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