Naturkatastrophe in den USA:Sturmtief "Florence": Zahl der Toten steigt auf 31

Naturkatastrophe in den USA: Auf einem Boot schwimmen Anwohner nach dem Sturm "Florence" durch ihre überflutete Straße in Lumberton, North Carolina.

Auf einem Boot schwimmen Anwohner nach dem Sturm "Florence" durch ihre überflutete Straße in Lumberton, North Carolina.

(Foto: AP)
  • Die Zahl der Toten durch den verheerenden Sturm "Florence" in den USA steigt.
  • Weil der Sturm langsamer wurde, gilt er inzwischen nicht mehr als Hurrikan, sondern als Tiefdruckgebiet.
  • Dennoch bleibt er gefährlich. Die Behörden warnen weiterhin vor Überschwemmungen, möglichen Dammbrüchen und Erdrutschen.

Der Sturm Florence verharrt über dem Südosten der USA und lässt die Flüsse dort auf Rekordpegel steigen. Besonders schwer hat es North und South Carolina getroffen, wo ganze Ortschaften vom Wasser eingeschlossen waren. Die Zahl der Todesopfer stieg auf insgesamt 31, teilten die Katastrophenschutzbehörden am Montagabend (Ortszeit) mit. In North Carolina seien 25 Menschen ums Leben gekommen, im benachbarten South Carolina starben sechs Menschen.

Da sich der Wirbelsturm weiter abschwächte, wurde er zunächst vom Hurrikan zum Tropensturm und mittlerweile zu einem Tiefdruckgebiet herabgestuft. Dennoch bleibt er gefährlich. "Wir wissen, dass es noch Tage weitergehen wird", sagte der Gouverneur von North Carolina, Roy Cooper. Per Erlass ordnete er an, dass etwa Betroffene leichter als bisher an Übergangswohnungen kommen. "Tatsache ist: Dieser Sturm ist tödlich."

Der Sturm hatte am Freitagmorgen (Ortszeit) mit mächtigen Windböen, schweren Regenfällen und meterhohen Überschwemmungen die US-Südostküste erreicht. North Carolina wurde besonders schwer getroffen. Katastrophenschützer mussten ausrücken, um Menschen aus überfluteten Häusern zu retten.

Cooper sprach bei einer Pressekonferenz von "Verwüstungen". "Wir sind zutiefst besorgt, dass ganze Ortschaften ausradiert werden könnten." Eine halbe Million Menschen im Bundesstaat seien ohne Strom. "Die Rettungskräfte arbeiten unter gefährlichen Bedingungen, die heute nur noch schlimmer werden", so Cooper weiter.

Der Leiter des Katastrophenschutzes Fema, Brock Long, erklärte, auch andere Staaten müssten in den kommenden Tagen mit Schäden durch Florence rechnen. "Wir werden nicht nur größere Auswirkungen in ganz North Carolina erleben, wir erwarten auch zahlreiche Schäden in West Virginia bis hoch nach Ohio, während der Sturm abzieht", sagte Long dem Fernsehsender Fox News.

Der Sturm brachte am Montag noch immer starken Regen und Windböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 50 Kilometer pro Stunde mit sich. Meteorologen erwarteten jedoch, dass Florence langsam in Richtung Nordosten abziehen würde.

In North Carolina fanden die Retter die Leiche eines einjährigen Jungen. Die Wassermassen hatten ihn seiner Mutter aus den Armen gerissen. Ein drei Monate altes Kind kam ums Leben, als ein Baum auf ein Wohnmobil stürzte, wie die Behörden mitteilten.In Wilmington standen die Menschen am Wochenende stundenlang vor Läden und Restaurants für Lebensmittel und Wasser an. Die Tür zu einem Geschäft wurde von Polizisten überwacht, nur zehn Kunden auf einmal durften hinein. Rund 115 Kilometer von der Küste entfernt stiegen Anwohner nahe dem Lumber River direkt von ihren Häusern in Boote ein, die in ihren Vorgärten trieben.

US-Präsident Donald Trump erklärte, die Helfer arbeiteten wirklich hart. Wenn der Sturm endlich abziehe, "werden sie noch einen Gang höher schalten", twitterte er. "Sehr professionell!"

Seit Freitag fielen mancherorts 75 Zentimeter Regen, landeinwärts wurden ganze Gemeinden von schlammigem Flusswasser überflutet. Flüsse in der Region erreichten Rekordpegel. Zehntausende Anwohner wurden zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert - in der Erwartung, dass das Wasser in den kommenden Tagen weiter ansteigen könnte. Rund eine halbe Million Haushalte und Betriebe waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Versorger rechneten damit, dass manche Menschen wochenlang ohne Strom auskommen müssen. Die Behörden warnen weiterhin vor den Gefahren durch den Sturm, darunter Überschwemmungen, mögliche Dammbrüche und Erdrutsche.

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