Süddeutsche Zeitung

US-Gericht:Mindestens 19 Jahre Haft für Phil Spector

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Der legendäre Musikproduzent Phil Spector muss ins Gefängnis - für mindestens 19 Jahre. Ein Gericht verurteilte den 69-Jährigen wegen Mordes.

Tiefer Fall des Ex-Beatles-Produzenten Phil Spector: Ein US-Gericht verurteilte den 69-Jährigen am Freitag zu mindestens 19 Jahren Gefängnis bis lebenslänglich - wegen Mordes an der Schauspielerin Lana Clarkson.

Bereits Anfang April hatten die Geschworenen Spector für schuldig befunden, vor sechs Jahren Clarkson getötet zu haben. Nun legte das Gericht in Los Angeles das Strafmaß fest.

Spector wäre damit 88 Jahre alt, ehe er eine Chance auf die Aussetzung der Haftstrafe auf Bewährung hätte, schreibt der US-Fernsehsender CNN auf seiner Homepage. Zusammengesunken und mit steinerner Miene habe der Produzent das Straßmaß entgegen genommen.

Die Familie des Opfers erhält nach Angaben von CNN 17.000 US-Dollar Schadensersatz. "All unsere gemeinsamen Pläne wurden zerstört", verlas die Mutter der Schauspielerin ein Statement der Familie. "Nun kann ich sie nur noch auf dem Friedhof besuchen."

Im Februar 2003 war die damals 40-jährige Clarkson in Spectors Villa erschossen worden. Die Staatsanwaltschaft machte in dem Prozess geltend, Spector habe wiederholt Frauen mit Schusswaffen bedroht.

Der wichtigste Zeuge der Anklage, Spectors Chauffeur, sagte aus, er habe an jenem Abend einen Schuss gehört. Anschließend sei der Musikproduzent aus dem Haus gekommen und habe gesagt: "Ich glaube, ich habe jemanden getötet."

Spectors Verteidiger Doron Weinberg argumentierte, Clarkson habe sich selbst umgebracht. Er hatte bereits nach dem Schuldspruch der Geschworenen angekündigt, in Berufung zu gehen. Ein erster Prozess gegen Spector war im September 2007 gescheitert - die Geschworenen hatten sich damals nicht einigen können.

Spector war einst einer der einflussreichsten Produzenten der Popmusik. Berühmt wurde er in den 60er Jahren als Erfinder eines voluminösen Klangs bei Schallplattenaufnahmen, des sogenannten "Wall of Sound".

Er produzierte Hits der Ronettes und Righteous Brothers sowie von Ike und Tina Turner. Ferner arbeitete er für das Beatles-Album "Let It Be" und später mit John Lennon, George Harrison und den Ramones.

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