US-Bundesstaat Texas:Vater erschlägt Vergewaltiger seiner Tochter

Ein 47-Jähriger vergreift sich an einer Fünfjährigen. Der Vater des Mädchens wird Zeuge des Übergriffs und geht auf den Mann los. Am Ende ist der Peiniger des Kindes tot. Eine Grand Jury im US-Bundesstaat Texas musste nun entscheiden, wie ein solcher Fall juristisch zu bewerten ist.

Ein Vater wird Zeuge, wie seine kleine Tochter Opfer eines sexuellen Übergriffs wird. Rasend vor Wut prügelt er auf den Peiniger des Kindes ein. Der Mann stirbt infolge der Schläge. Ein Fall von Notwehr? Selbstjustiz? Und wie ist die Reaktion des Vaters juristisch zu ahnden?

Eine Grand Jury im US-Bundesstaat Texas hat jetzt entschieden: gar nicht. Die Laienrichter im Bezirk Lavaca lehnten eine Anklage gegen den 23-Jährigen wegen des tödlichen Angriffs auf einen 47-Jährigen ab. Staatsanwältin Heather McMinn erklärte, dass unter texanischem Recht der Einsatz von tödlicher Gewalt "erlaubt und gerechtfertigt" sei, um Sexualverbrechen zu stoppen.

Der Vorfall ereignete sich vor etwa zwei Wochen auf einer Ranch in der Nähe der Ortschaft Shiner. Die Farm gehört der Familie des Vaters. US-Medienberichten zufolge zerrte der 47-Jährige das kleine Mädchen in einen Stall. Der Vater hörte seine fünfjährige Tochter schreien. Bei seinem Eintreffen habe sich der Mann an dem Mädchen vergangen. In der Folge sei es zu der tödlichen Prügelei gekommen.

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft handelte es sich um eine Notwehrsituation. Die Tochter habe leichte Verletzungen erlitten, die mit den Aussagen der Zeugen übereinstimmten. Auf einer Pressekonferenz wurde die Aufzeichnung des Notrufs vorgespielt, der nach dem Vorfall bei den Behörden eingegangen war. Darin klingt der Vater bestürzt über die Schläge gegen den Peiniger seiner Tochter und bittet schluchzend um einen Krankenwagen.

Die Einwohner von Shiner begrüßten die Entscheidung der Justiz, von einer Anklage gegen den Vater abzusehen.

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