Amanda Knox wirft einem Gefängnismitarbeiter sexuelle Belästigung vor. Wie die junge Frau dem US-Sender CBS-News berichtet, hat ein hochrangiger Angestellter sie regelmäßig terrorisiert. Er habe sie einmal nachts in sein Büro kommen lassen und mit ihr über Sex sprechen wollen, sagte Knox laut einer CBS-Vorabmeldung.

In dem Gespräch habe der Mann wissen wollen, "mit wem ich es getan habe, wie ich es mag und ob ich es mit ihm tun möchte". Sie habe in der Situation unbedingt das Thema wechseln wollen, sagte Knox der Mitteilung zufolge. Erst später sei ihr aufgegangen, dass der Gefängnismitarbeiter eher "eine Reaktion oder eine Information von mir haben wollte".
Knox und ihr italienischer Ex-Freund Raffaele Sollecito waren erst zu Wochenbeginn aus der Haft entlassen worden. Ein Geschworenengericht in Perugia hatte beide in zweiter Instanz freigesprochen. Knox war für die Ermordung der britischen Studentin Meredith Kercher im Jahr 2007 in einem Indizienprozess zu 26 Jahren Haft verurteilt worden.
Nach Auffassung der ersten Instanz hatten sie und ihr Ex-Freund Kercher bei Sexspielen getötet. Der Verteidigung war es im Berufungsverfahren gelungen, Lücken und Widersprüche der Ermittlungen aufzudecken, vor allem bei angeblichen DNA-Beweisen. Nach dem Freispruch reiste Knox umgehend zurück in ihre Heimatstadt Seattle.