Urteil in Los Angeles:"Racheporno-König" Moore zu 30 Monaten Haft verurteilt

Der 29-jährige US-Amerikaner ist berüchtigt als Vorreiter der "Rachepornographie" im Netz. Jetzt muss er wegen Hackings und Diebstahl in Gefängnis.

Zweieinhalb Jahre Haft für "Racheporno-König"

Hunter Moore, Macher hinter der 2012 geschlossenen Webseite "Isanybodyup", ist Medienberichten zufolge zu 30 Monaten Haft verurteilt worden. Überdies muss er während des Gefängnisaufenthalts ein psychisches Gutachten unterlaufen und 2000 US-Dollar Strafe zahlen, berichtete die Washington Post. Das Urteil erging vergangenen Mittwoch in Los Angeles.

Moore war als "Racheporno-König" bekannt geworden. Auf IsAnyoneUp.com konnten verlassene Liebhaber Nacktfotos ihrer Verflossenen veröffentlichen. Laut Staatsanwaltschaft hatten dem 29-Jährigen eine Gefängnisstrafe von bis zu sieben Jahren gedroht. Im Januar 2014 wurde Moore festgenommen.

Im Januar 2015 hatte Moore sich mit der Anklage geinigt und eingewilligt, sich des Computerhackings und des Identitätsdiebstahls schuldig zu bekennen. Moore soll seinen Komplizen Charles Evens dafür bezahlt haben, dass er sich in hunderte E-Mail-Postfächer hackte und nach Nacktfotos für die Website suchte. Evens wurde vergangenen Monat zu 25 Monaten Haft verurteilt.

"Meistgehasster Mann des Internets"

Das Musikmagazin Rolling Stone titulierte Moore als "meistgehassten Mann im Internet". Seine Webseite soll in manchen Monaten mehr als 10 000 US-Dollar an Werbeinnahmen erzielt haben, und das Racheporno-Konzept inspirierte weitere ähnliche Webseiten.

Das Aufkommen der Rachepornos führte in Kalifornien zur Verschärfung der Gesetze. Zwar wurde das Hochladen von Fotos, die die Privatsphäre verletzen, bereits rechtlich verfolgt. Seit 2013 stehen aber auch Aufnahmen unter Strafe, die mit gegenseitigem Einverständnis gemacht wurden, aber gegen den Willen des oder der Betroffenen im Netz veröffentlicht wurden.

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