Urteil gegen Cora Speck:"Von einer gewissen Geldgier getrieben"

Betrug in fünf Fällen: Cora Speck folgt ihrem Mann, dem Schauspieler Karsten Speck, ins Gefängnis. Dem Ehepaar droht noch ein weiterer Prozess.

Über vier Jahre ist es nun her, dass Schauspieler Karsten Speck zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt wurde. Der Grund: Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass der Fernsehstar an millionenschweren Betrügereien mit Immobilien und Grundstücken beteiligt war.

Urteil gegen Cora Speck: Hatten Anfang der 90er Jahre mehrere Bau- und Immobilienprojekte in Angriff genommen: Das Ehepaar Speck.

Hatten Anfang der 90er Jahre mehrere Bau- und Immobilienprojekte in Angriff genommen: Das Ehepaar Speck.

(Foto: Foto: dpa)

Nun ereilt seine Frau Cora Speck ein ähnliches Urteil: Das Dortmunder Landgericht hat die 48-jährige Berlinerin am Montag wegen Betrugs in fünf Fällen zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, berichtet bunte.de. Speck hat nach Überzeugung des Gerichts Banken und Privatpersonen bei Bauprojekten um mehr als drei Millionen Euro betrogen. Im Prozess hatte die Ehefrau von Karsten Speck ("Hallo Robbie") ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Wegen der überlangen Verfahrensdauer gelten ein Jahr und vier Monate Haft bereits als verbüßt. Ihr Ehemann Karsten Speck hat seine Haftstrafe bereits abgesessen.

Die Eheleute Speck hatten Anfang der 90er Jahre mehrere Bau- und Immobilien-Projekte in Angriff genommen. "Sie waren von einer gewissen Geldgier getrieben und wollten Steuern sparen", sagte Richter Thomas Beumer in der Urteilsbegründung der 43. Strafkammer.

"Die Einzelheiten nicht überblickt"

Zum Pech der Angeklagten sei jedoch kein einziges Bauvorhaben reibungslos verlaufen. Bauzeiten hätten sich verzögert, Steuervorteile seien verfallen, Mieten seien ausgeblieben. Um in der Folgezeit an immer neues Geld zu kommen, hätten die Specks Kreditinstitute und private Investoren systematisch über ihre Bonität und den Wert der entsprechenden Objekte getäuscht.

Die Richter hielten Cora Speck allerdings zugute, dass sie die betrügerischen Ideen nicht selbst entwickelt hat. Das habe einer ihrer Mittäter getan, der bereits zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt worden ist. "Sie hat die Einzelheiten nicht überblickt, aber sie hat sie mitgetragen", sagte Richter Thomas Beumer beim Urteil.

Im Prozess hatte die 47-Jährige ein umfassendes Geständnis abgelegt. Ein erstes Verfahren gegen Cora Speck hatte im August 2006 wegen Verhandlungsunfähigkeit abgebrochen werden müssen.

Das Dortmunder Urteil ist rechtskräftig. Bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder liegt allerdings noch eine weitere Anklage, die sich gegen Cora und Karsten Speck richtet. Darin wird dem Schauspieler-Ehepaar vorgeworfen, zwischen 2002 und 2007 rund eine halbe Million Euro vor Gläubigerbanken versteckt zu haben. Diesen Vorwurf hat Cora Speck in Dortmund bestritten.

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