Urteil:Brandstifter wollte Knut anzünden

Weil ihn seine große Medienpräsenz nervte, wollte ein 22-Jähriger den Berliner Eisbären töten. Nicht nur dafür wurde er nun zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Ein 22-jähriger Brandstifter, der sich als angeblicher RAF-Terrorist ausgegeben hatte, muss fünf Jahre ins Gefängnis, bestätigte eine Berliner Justizsprecherin am Dienstag. Seine Mutter hatte Schmiere gestanden und erhielt zwei Jahre Haft mit Bewährung.

Urteil: Ging dem Brandstifter auf die Nerven: Knut

Ging dem Brandstifter auf die Nerven: Knut

(Foto: Foto: dpa)

Der junge Mann hatte mehrmals zugeschlagen und erheblichen Schaden angerichtet: Bei einem Brand in einer Pizzeria war ein Schaden von 200.000 Euro entstanden. Der Wirt konnte sich retten. Durch Feuer in einem Mietshaus gingen Fensterscheiben zu Bruch, und auch in einer Grundschhule schlug der Brandstifter zu.

Der angehende Elektriker hatte auch den Zoologischen Garten und Eisbär Knut mit einem Anschlag bedroht. "Mich nervte, dass er so oft im Fernsehen war", hatte der Angeklagte im Prozess vor dem Berliner Landgericht erklärt. Die Polizei hatte entsprechende Notizen beim Angeklagten gefunden.

Aus Freude am Schrecken

Die Brände hatte der Angeklagte in seiner Spandauer Wohngegend gelegt. Als Motiv nannte das Gericht eine gewisse Freude, Schrecken zu verbreiten. Die Version des 22-Jährigen, er habe gezündelt, weil ihn ein Nachbar terrorisierte und es Hänseleien in der Schule gab, hielt vor Gericht nicht stand. Die 49-jährige Mutter wurde wegen Beihilfe verurteilt. Die Berlinerin muss 90 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Beide hatten bis zur Verhaftung des Angeklagten vergangenen April zusammengelebt. Die Mutter hatte erfolglos behauptet, ihr Sohn habe sie zum Mitmachen erpresst.

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