Unwetterwarnung:Hurrikan "Hermine" trifft auf Floridas Küste

  • In St. Marks in der Nähe von Tallahassee im Bundesstaat Florida ist am Freitagmorgen deutscher Zeit ein Hurrikan der Stufe 1 aufs Festland getroffen.
  • Die Stromversorgung für Zehntausende in Tallahassee war unterbrochen, das National Hurricane Center warnt vor lebensgefährlichen Überflutungen und Stromausfällen.
  • Floridas Gouverneur rief dazu auf, sich für mindestens drei Tage mit Vorräten zu versorgen.

Es ist der erste Hurrikan in Florida seit elf Jahren: In der Nacht zum Freitag (Ortszeit) ist Hermine um kurz vor zwei Uhr morgens mit Böen bis zu 130 Kilometern pro Stunde in St. Marks in der Nähe von Tallahassee in Nordwesten des Bundesstaats auf Land getroffen, teilte das National Hurricane Center mit.

Am Freitagmorgen war die Stromversorgung für Zehntausende in Tallahassee unterbrochen, meldete der Sender CNN und warnte vor Sturmfluten und Wellen von zwei bis drei Metern.

Das National Hurricane Center hatte Hermine von einem tropischen Sturm zu einem Hurrikan hochgestuft - einem der niedrigsten Stufe 1. "Dieser Sturm ist lebensgefährlich", warnt Floridas Gouverneur Rick Scott. Er rief am Donnerstag vorsorglich für 51 der 67 Bezirke des Bundesstaates den Notstand aus. Den Behörden bereitet Sorge, dass es in Florida viele Zugezogene und Touristen gibt, die wenig Erfahrung im Umgang mit Hurrikanen haben.

In den sozialen Netzwerken ist der kommende Sturm seit Stunden Thema. Nutzer diskutieren, was zu tun ist, und teilen Fotos und Videos von dem heraneilenden Hurrikan.

Experten sagen mehr als zwei Meter hohe Wellen voraus

Scott rief dazu auf, sich für mindestens drei Tage mit Vorräten zu versorgen. Florida erlebt bereits seit Mittwoch sehr starken Regen. Hermine könnte nun 20, in einigen Gebieten sogar mehr als 30 Zentimeter zusätzliche Niederschläge bringen. Die Hurrikanexperten stufen die mit dem Sturm eintreffenden Wellen aber als fast noch gefährlicher ein. Mancherorts könnten mehr als zwei Meter hohe Wellen sonst trockene Küstenstreifen überspülen.

Das National Hurricane Center warnt vor lebensgefährlichen Überflutungen und Stromausfällen. Am Donnerstagnachmittag bewegte sich Hermine über dem Golf von Mexiko auf Florida zu. Besonders heftig dürfte es die Gegend um Tallahassee treffen, bevor der Sturm in einem Korridor über Florida hinwegzieht.

In dann abgeschwächter Form zieht Hermine am Freitag und Samstag über Georgia die Küste entlang nach South sowie North Carolina. In seinem Verlauf könnte der Sturm auch empfindlich die Soja- und Baumwollernte schädigen.

Am Donnerstagnachmittag erreichten erste tropische Winde Floridas Küste. In den betreffenden Bezirken wurden alle staatlichen Behörden geschlossen. Von einem Hurrikan spricht man, wenn er Böen von 119 Stundenkilometern auslöst.

Hermine hatte den Meteorologen zufolge bereits am Donnerstagmittag Böen von etwa 100 Kilometern pro Stunde verursacht und wurde zu einem Hurrikan hochgestuft, als die Windgeschwindigkeiten noch stärker wurden. Der letzte Hurrikan in Florida war Wilma im Jahr 2005.

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