Unwetter verursacht Schäden:Sturmtief "Ulli" wütet über Teilen Deutschlands

Entwurzelte Bäume, abgedeckte Häuser, umgekippte Fahrzeuge: Der erste schwere Sturm des Jahres ist über den Norden und die Mitte Deutschlands hinweggefegt. Eine Person soll durch eine abgerissene Satellitenschüssel verletzt worden sein. Und das nächste Sturmtief ist bereits im Anflug.

Kaffeetrinken im Freien, bei frühlingshaften Temperaturen, und das im Januar - damit ist es vorerst vorbei: Nicht aber, weil endlich der Winter Einzug hält, vielmehr bringen gleich zwei Sturmtiefs nasskaltes Wetter nach Deutschland. Nachdem in der Nacht zum Mittwoch Ulli über den Norden und die Mitte Deutschlands hinweggezogen ist, trifft nun Andrea den Süden.

Ulli, das erste schwere Sturmtief des neuen Jahres, löste in Teilen des Landes zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr aus. Bäume wurden entwurzelt, Ziegel flogen von den Dächern, Lastwagen und Anhänger kippten um. Betroffen waren vor allem das Taunus-Gebirge, Harz und Brocken, die Ost- und Nordseeküste sowie die Region Aachen.

Lkw kippt um - Fahrer bleibt unverletzt

Im Raum Aachen habe es wetterbedingt etwa 30 Einsätze gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Ein Mensch soll von einer heruntergewehten Satellitenschüssel getroffen worden sein. Wie stark er verletzt wurde, war zunächst unklar.

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in Offenbach fegten orkanartige Böen von bis zu 110 Stundenkilometern über die Städteregion. Auf dem Brocken seien sogar Orkanböen um 118 Stundenkilometer gemessen worden, sagte DWD-Meteorologe Robert Scholz. Eine Windböe ließ im nordrhein-westfälischen Herzebrock-Clarholz einen Lkw umkippen. Der 53-jährige Fahrer geriet im Sturm mit seinem Fahrzeug ins Schleudern und kippte mit der Beifahrerseite quer auf die Straße, wie die Polizei mitteilte. Der Fahrer blieb unverletzt.

Im niedersächsischen Papenburg riss das Sturmtief das Dach vom Verlagsgebäude der Ems-Zeitung. Gebäudeteile und ein Baum stürzten auf die Straße. "Verletzt wurde zum Glück niemand", sagte der Redaktionsleiter des Blatts, Holger Hartwig.

Für die schleswig-holsteinische Nordseeküste und die Insel Helgoland gab der DWD eine Unwetterwarnung heraus. Danach sind in der Nacht und am frühen Mittwochmorgen vereinzelt Orkanböen der Stärke 12 mit Geschwindigkeiten von mehr als 120 Stundenkilometern aus West und Südwest zu erwarten. Schwere Schäden an Gebäuden seien möglich. Das Institut für Wetter- und Klimakommunikation in Hamburg schloss eine Sturmflut an der Nordseeküste für die Nacht zum Donnerstag nicht aus.

Dem Sturmtief Ulli folgt Andrea, das derzeit auch über Süd- und Westdeutschland hinwegzieht. Die Meteorologen raten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und nicht im Wald spazieren zu gehen.

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