Die Aufräumarbeiten auf Bahnstrecken im Norden und Westen Deutschlands sind weitgehend abgeschlossen. Der Zugverkehr laufe nach mehreren Sturmschäden nun wieder größtenteils normal, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) am frühen Morgen.
Nach dem vielerorts stürmischen Wochenstart erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) für diesen Dienstag erneut teils kräftige Böen. An den Küsten sowie in den Bergen seien Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 85 Kilometer pro Stunde sowie mancherorts auch schwerere Sturmböen zu erwarten. Auf den Nordfriesischen Inseln und auf dem Brocken könne es auch orkanartige Böen geben.Dazu bleibt das Wetter in weiten Teilen Deutschlands feucht. Vor allem in der Mitte werden Schauer erwartet, oberhalb von 400 bis 700 Metern Höhe auch Schnee.
Die ICE-Strecke Hamburg-Berlin war wegen des Sturms am Montag zeitweise voll gesperrt worden. Bei Dergenthin zwischen Ludwigslust und Wittenberge war ein Baum im Gleis gelandet. Deshalb wurden die ICE-Züge gestoppt. Die Strecke wurde laut Bahn gegen 23.30 Uhr wieder eingleisig für den Zugverkehr freigegeben. Das zweite Gleis ist am Morgen noch nicht wieder befahrbar. Vereinzelt könne es deshalb noch Verzögerungen geben, hieß es. Der Nah- und Regionalverkehr in Schleswig-Holstein war witterungsbedingt mehrere Stunden stark beeinträchtigt gewesen.
Auch in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen müssen Reisende der DB zufolge kaum noch mit Einschränkungen rechnen. Die meisten Strecken seien wieder frei, sagte der Bahnsprecher.Auf dem Portal Zuginfo.NRW teilten Bahnunternehmen mit, es könne noch witterungsbedingte Beeinträchtigungen in Teilen von NRW geben. Einzelne Streckenabschnitte im Rheinland und Ruhrgebiet sind demnach noch gesperrt, es gebe Ersatzverkehr mit Bussen. Manche Abschnitte seien auch nur eingleisig befahrbar. Am Montag hatte es laut DB zwischenzeitlich auch Umleitungen und Verspätungen im Fernverkehr gegeben, etwa zwischen Köln und Aachen sowie Köln und Düsseldorf.
Auch der Autoverkehr war beeinträchtigt. Bei Elsfleth im Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen wurde ein 60 Jahre alter Mann lebensgefährlich verletzt. Er war auf der Bundesstraße 212 unterwegs, als ein Baum auf die Motorhaube stürzte, wie die Polizei mitteilte. Der 60-Jährige hielt an, stieg aus und wurde von einem weiteren umstürzenden Baum erfasst, der ihn am Kopf traf. Unverletzt blieben drei weitere Erwachsene und ein Kind, die im Auto saßen.
Sturm reißt Bus-Häuschen mit – drei Verletzte
Bei Hennef östlich von Bonn wurde die Autobahn 560 für mehrere Stunden beidseitig gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Teile einer Schallschutzmauer seien auf die Fahrbahn geweht worden. Auch auf weiteren Autobahnen gab es demnach Verkehrsbehinderungen: Auf der A 3 ragte vor der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz in Richtung Frankfurt ein Baum auf die Straße, bei Jackerath fielen Äste auf die Fahrbahn der A 61 in Richtung Koblenz.
Weil ein Sturm im rheinland-pfälzischen Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) vier Holz-Bushäuschen einen Abhang hinunter wehte, wurden drei Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer. Sie wurden in den Häuschen mitgerissen, wie die Polizei in Trier mitteilte. Auf dem Flughafengelände in Mendig (Landkreis Mayen-Koblenz) wurde laut Polizei ein außen abgestelltes Flugzeug von einer Sturmböe gegen ein Gebäude geweht. Auf dem Weg dorthin streifte es einen geparkten Transporter, sodass insgesamt ein Schaden von etwa 100 000 Euro entstanden sei.

Auf eine unüberschaubar große Zahl von zumeist jungen Seesternen stoßen Spaziergänger am Sylter Weststrand. Die Tiere wurden ans Ufer gespült und sterben dort. Nach Informationen aus der Nationalparkverwaltung werden die meist einjährigen Seesterne massenweise vom Untergrund – wie etwa Muschelbänken – losgerissen, wenn das Meer von Sturm stark aufgewühlt ist. Auf sandigem Untergrund können sie sich demnach nicht halten und landen auf dem Strand. Dieses Phänomen habe aber keine große Auswirkung auf den Bestand.