Kaltes Wetter hält auch die Vereinigten Staaten fest im Griff: An der US-Ostküste hat ein heftiger Wintersturm mindestens fünf Menschen das Leben gekostet. Ein sechs Jahre alter Junge starb, als ein Baum auf das Haus seiner Familie in Virginia kippte. Außerdem kam dort ein Mann in seinem Auto ums Leben, auch in diesem Fall war ein herabstürzender Baum die Unglücksursache. Im Bundesstaat New York wurde ein Elfjähriger getötet, in Maryland und Rhode Island starben zwei Erwachsene bei Baumunfällen.
Der großflächige Sturm, dessen Auswirkungen über die gesamte Ostküste zu spüren sind, hat bereits Windgeschwindigkeiten eines Hurrikans erzeugt. Der nationale Wetterdienst warnte, Reisen seien gefährlich. In mehr als 1,6 Millionen Haushalten fiel der Strom aus.
Medizin:Herzschmerz nach dem Frost
Die Temperaturen steigen endlich. Doch ein massiver Wetterumschwung erhöht auch das Risiko für einen Infarkt.
Mit Orkanböen und teils heftigen Niederschlägen hat der Sturm bereits am Freitag zu Überschwemmungen und erheblichen Beeinträchtigungen des Alltags geführt. Besonders betroffen vom starken Regen und Schneefall waren die Bundesstaaten New Jersey und Massachusetts. Teile der Stadt Boston und kleinere Küstenorte waren überschwemmt.
"Einer der extremeren Stürme der jüngsten Zeit"
Meterhohe Wellen schlugen in Küstenorten gegen die Hafenbefestigungen. Alle Staaten von Virginia bis hinauf nach Maine hatten mit dem Sturm zu kämpfen. Im Norden des Bundesstaates New York, an der Grenze zu Kanada, fielen mehr als 30 Zentimeter Schnee.
Die Behörden riefen die Menschen dringend dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen. Der Wetterdienst nannte den Sturm für einige Gebiete Neuenglands ein "Ereignis auf Leben und Tod". Der Katastrophenschutz von Massachusetts erklärte: "Dies ist einer der extremeren Stürme der jüngsten Zeit."
Das Unternehmen Amtrak stellte an der Ostküste den Zugverkehr ein. Zahlreiche Flüge wurden abgesagt, nach Angaben der Webseite Flightaware etwa 3000. Viele Schulen blieben geschlossen. Autos, Dächer und Gerüste wurden beschädigt, so etwa in der Ortschaft Scituate. Dort drang das Wasser bis in die Innenstadt vor.
Trump muss Dienstreise umplanen
US-Präsident Donald Trump konnte eine geplante Dienstreise nicht wie üblich vom Militärflughafen Andrews antreten, weil dort die Startbahn in ungünstiger Richtung für den sehr starken Wind liegt. Seine Kolonne wurde zum Flughafen Dulles International umgeleitet. Auch der Schiffsverkehr litt - die Einfahrt in die Chesapeake-Bucht, der Weg vom offenen Atlantik zum bedeutenden Container-Hafen in Baltimore, blieb teilweise gesperrt. In der Hauptstadt Washington waren am Freitag Museen, der Zoo und öffentliche Gebäude wegen des Wetters geschlossen, zahlreiche Regierungsbedienstete blieben zuhause.
Bei diesem Sturm handelt es sich für Meteorologen um das Wetterphänomen einer "Bombogenese". Das beschreibt die rapide Verstärkung eines Tiefs, laut US-Wetterbehörde NOAA liegt das am Aufeinanderprallen sehr kalter mit warmen Luftmassen. Für die Entladung wählen manche Meteorologen das Bild einer Bombe oder eines "Bombenzyklons".