Süddeutsche Zeitung

Unwetter:Mehrere Tote bei Überschwemmungen in Südfrankreich

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Starker Regen hat im Süden Frankreichs zu Überschwemmungen geführt, bei denen mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen sind. Fünf weitere Menschen wurden schwer verletzt, wie das französische Innenministerium am Montag mitteilte.

Drei der Toten wurden Medienberichten zufolge in den Kommunen Villardonnel und Villegailhenc nördlich von Carcassonne, unweit der Pyrenäen gefunden. Ein Mensch wurde verletzt, als ein Haus in Cuxac einstürzte, wie der Präfekt dem TV-Sender BFMTV sagte. Die Bewohner der Kommune wurden am Montagmorgen in Sicherheit gebracht, genau wie die Anwohner der Gemeinde Pezens.

Fernsehbilder aus dem Département Aude zeigten Straßen, die sich in reißende Flüsse verwandelt hatten. Autos wurden fortgeschwemmt. Zahlreiche Bäche und Flüsse traten über die Ufer. Der zuständige Präfekt sagte dem Sender LCI, in der Nacht zu Montag sei innerhalb weniger Stunden so viel Regen gefallen wie normalerweise in einem halben Jahr.

Die Schulen im Département blieben geschlossen, viele Straßen waren gesperrt, der Zugverkehr war mancherorts unterbrochen, wie die Präfektur auf Twitter mitteilte. Die Menschen waren zwischenzeitlich aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Mehrere Hundertschaften der Feuerwehr waren im Einsatz.

In der Gemeinde Trèbes, östlich von Carcassonne, erreichte das Hochwasser nach Behördenangaben einen Stand von etwa sieben Metern. Eine Anwohnerin sagte dem Sender BFMTV, wenn sie aus dem Fenster schaue, sehe sie nichts als Wasser. Am frühen Morgen habe sie beobachtet, wie Menschen durch die Wassermassen auf der Straße vor ihrem Haus geschwommen seien.

Auch im Norden Europas, in Norwegen hatte es bereits am Wochenende heftige Überschwemmungen gegeben, mehr als 100 Menschen im Südwesten des Landes wurden in Sicherheit gebracht, sagte die Nachrichtenagentur NTB. Starkregen und Schneeschmelze hatten am Sonntag in den Regionen Oppland, Sogn og Fjordane und Hordaland Flüsse über die Ufer treten lassen. Seit Freitagabend waren stellenweise bis zu 182 Liter Regenwasser pro Quadratmeter gefallen. Menschen kamen nach bislang offenbar nicht zu Schaden.

In Südfrankreich waren bereits am vergangen Donnerstag infolge von starken Regenfällen zwei Menschen ums Leben gekommen. Bei der Gemeinde Sainte-Maxime an der Côte d'Azur waren mehrere Autos ins Mittelmeer gespült worden, zwei Menschen wurden tot in einem Wagen entdeckt. Wenige Tage zuvor verloren auf Mallorca infolge von Überschwemmungen mindestens zwölf Menschen ihr Leben, darunter drei Deutsche. Auch auf der italienischen Insel Sardinien haben große Mengen Regen Schäden angerichtet und ein Menschenleben gefordert. Eine Autofahrerin war ums Leben gekommen, als sie von den Wassermassen mitgerissen worden war.

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