Unwetter in NRW:Bundesland im Ausnahmezustand

Nach den heftigen Unwettern in Nordrhein-Westfalen haben die Aufräumarbeiten an Rhein und Ruhr begonnen. Der Sturm war nach Einschätzung von Wetterexperten eines der stärksten seit Jahren in NRW - und sorgte für großes Chaos auf Straßen und Schienen.

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Bei heftigen Unwettern sind in Nordrhein-Westfalen mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Gewitter mit orkanartigen Sturmböen zogen von Montagabend an vor allem über die Region Düsseldorf und Köln sowie das Ruhrgebiet und richteten schwere Schäden - im Bild die Reste eines zerstörten Flachdachs in Neuss - an.

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Blitze, Donner, Sturm und sintflutartige Regenschauer schlugen am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag eine Schneise der Verwüstung durch NRW. Feuerwehren und Polizei waren im Dauereinsatz. Der Verkehr auf Straßen, Schienen und in der Luft war vielerorts unterbrochen, im Berufsverkehr am Dienstagmorgen entstanden wegen zahlreicher umgestürzter Bäume auf Straßen Staus von bis zu 30 Kilometer Länge.

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Das Unwetter war nach Einschätzung von Wetterexperten eines der stärksten seit Jahren in NRW. Die Schwere des sommerlichen Unwetters mit Starkregen und Hagel, das wie eine Walze über das Bundesland rollte, lag vor allem an den hohen Windgeschwindigkeiten, der auch diesen Baum im Hofgarten von Düsseldorf umknickte.

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Am Düsseldorfer Flughafen seien fast 145 Stundenkilometer gemessen worden, in Neuss 133 und in Castrop-Rauxel 124 Stundenkilometer. "Das sind alles Orkanstärken", sagte Meteorologe Lars Dahlstrom von der Meteogroup in Bochum. An zehn Stationen in NRW habe die Windgeschwindigkeit bei über 100 Kilometern pro Stunde gelegen. "Im Sommer reichen schon 90 km/h, um Bäume umzuknicken, weil sie viel Laub tragen", so der Meteorologe.

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Insgesamt musste die Polizei in Nordrhein-Westfalen in der Nacht zu fast 5000 Einsätzen ausrücken, resümierte die Landesleitstelle. Überflutete Straßen und zahlreiche umgestürzte Bäume machten ihnen zu schaffen. "In der Intensität war es außergewöhnlich", sagte ein Sprecher des Lagezentrums der Landespolizei.

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Ampelanlagen knickten unter der Last der Bäume um...

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... und in der Altstadt von Düsseldorf war lange Zeit kein Durchkommen.

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In mehreren Städten forderten Behörden die Menschen auf, möglichst zu Hause zu bleiben. Vor dem Betreten von Wäldern wurde gewarnt, in Mönchengladbach die Friedhöfe geschlossen. Die brisante Wetterlage dauerte noch an. "Es gibt keine Entwarnung", sagte eine Meteorologin vom Deutschen Wetterdienst.

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Neben den sechs Todesopfern seien 30 weitere Menschen schwer und 37 leicht verletzt worden. Allein 90 witterungsbedingte Verkehrsunfälle nahm die Polizei in der Nacht in NRW auf. Die Polizei in Duisburg meldete Sachschäden in Höhe von schätzungsweise 1,2 Millionen Euro im Stadtgebiet.

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Die Nachwirkungen des Sturms haben Deutschland fest im Griff: Am Flughafen Düsseldorf starteten und landeten viele Maschinen verspätet, Flüge wurden annulliert.

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Auch im Sauerland wütete der Sturm. So schlug in Warstein binnen Minuten das heiße Wetter plötzlich in Hagel um. Die Hagelkörner hatten dabei nach einem Augenzeugenbericht eine Größe von bis zu einem Zwei-Euro-Münzstück.

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