Nach Fährunglück in Indien:Taucher suchen nach etwa 120 Vermissten im Brahmaputra

Ein indisches Schiff ist mit mehr als 300 Passagieren an Bord gekentert - Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben, etwa 120 werden noch vermisst. Die Fähre war alt und überladen, einem starken Sturm hielt sie nicht mehr stand. Taucher suchen jetzt fieberhaft nach weiteren Überlebenden.

Nach dem Fährunglück auf dem Brahmaputra im Nordosten Indiens mit möglicherweise mehr als 100 Toten haben Bergungsmannschaften die Suche nach Opfern und Überlebenden fortgesetzt. "Die Rettungsaktion ist in vollem Gange", sagte der Ministerpräsident des Bundesstaates Assam, Tarun Gogoi, am Dienstag dem Sender NDTV. Fernsehbilder zeigten Taucher sowie Angehörige der Sicherheitskräfte und des Katastrophenschutzes bei der Arbeit.

Eine Flussfähre mit etwa 300 Menschen an Bord war am Montag während eines schweren Unwetters gekentert. Bislang seien 40 Leichen aus dem Brahmaputra geborgen worden, sagte Assams Polizeichef. Rund 120 Menschen würden noch vermisst. Die Angaben über die Zahl der Toten schwanken: Indische Medien hatten zuvor von bis zu 68 bestätigten Opfern und 150 Vermissten berichtet. Nach Polizeiangaben überlebten mindestens 100 Passagiere, die entweder selbst an Land schwimmen konnten oder gerettet wurden.

Das Unglück ereignete sich bei einem schweren Unwetter in der Nähe der Stadt Dhubri im Westen Assams. Der Brahmaputra ist an dieser Stelle mehrere Kilometer breit. Indiens Premierminister Manmohan Singh zeigte sich geschockt und erschüttert von dem Unfall. In ländlichen Gebieten Indiens sind Boote und Schiffe oft ein wichtiges Verkehrsmittel.

Immer wieder kommt es zu Unglücken, weil die Schiffe überladen sind oder nicht ordentlich gewartet werden. Auch diese Fähre sei alt und überladen gewesen. Die Rettungsarbeiten wurden durch schlechtes Wetter behindert. An Bord befanden sich keine Rettungsboote- und westen.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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