Schon wieder Unwetter, schon wieder trifft es die norditalienische Region Emilia-Romagna. Vor allem die Lage rund um Bologna war nach extremem Regen am Wochenende kritisch. Ein 20 Jahre alter Mann kam in Pianoro südlich der norditalienischen Großstadt in seinem Auto ums Leben, wie die Behörden mitteilten. Mehr als 2000 Einwohner mussten nach Medienberichten die Nacht in Notunterkünften oder bei Freunden verbringen, nachdem heftiger Regen die Gegend am Wochenende unter Wasser gesetzt hatte.
In Monterenzio, einer Gemeinde südlich von Bologna, musste ein wenige Monate altes Baby mit einem Hubschrauber gerettet werden, nachdem es mit seiner Familie von einem Erdrutsch eingeschlossen wurde. Straßen standen unter Wasser und wurden zu reißenden Flüssen, wie Videos der Hilfskräfte zeigen.
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Der Schaden wird auf viele Millionen Euro geschätzt. In sechs Stunden soll der Regen gefallen sein, der normalerweise in zwei Monaten fällt.
Die amtierende Präsidentin der Region, Irene Priolo, forderte angesichts des Klimawandels und zunehmender extremer Wetterereignisse einen „Marshallplan“: „Die Regionen allein reichen nicht mehr aus. Wir brauchen einen nationalen Plan, um das Land vor Überschwemmungen zu schützen.“ Bäche und Flüsse seien „explodiert“, wie zum Beispiel der Ravone. Es sei gewesen, als ob man „fünf Liter in ein Glas schüttet“.
Die Emilia-Romagna ist für die Industrie und Landwirtschaft in Italien besonders wichtig und für Hochwasser anfällig, weil Böden versiegelt und Flüsse oft einbetoniert sind. Aber auch Dürren richten in Italien immer wieder große Schäden an.
Die Region wurde vor eineinhalb Jahren von schweren Überschwemmungen heimgesucht, damals kamen 17 Menschen ums Leben, es entstand ein Milliardenschaden. Und erst vor knapp einem Monat stand die Gegend um Ravenna unter Wasser.
Auch in Süditalien machten Unwetter Probleme. In Kalabrien und Sizilien setzte Regen Straßen und Häuser unter Wasser. Vielerorts wurden geparkte Autos weggeschwemmt, ein Auto fiel in ein riesiges Loch, infolge einer unterspülten Straße. Auf Videos war auch zu sehen, wie Motorroller durch überflutete Straßen trieben. Für die kommenden Tage sagen die Meteorologen eine Entspannung der Lage voraus.