Süddeutsche Zeitung

Nördliche Ägäis:Mindestens sieben Tote bei schwerem Unwetter in Nordgriechenland

Ein heftiger Sturm überrascht Tausende Touristen auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki. "Ich habe so starke Winde noch nie erlebt", sagt der Chef des Zivilschutzes.

Ein heftiges Unwetter im Norden Griechenlands hat in der Nacht zum Donnerstag mindestens sieben Menschen das Leben gekostet. Behördenangaben zufolge wurden zudem mehr als 60 Menschen verletzt. Die Feuerwehr sprach von stürmischem Wind und starkem Regenfall in der Region. Alle Todesopfer seien Touristen, berichtete das Staatsradio ERT unter Berufung auf den Zivilschutz und die Polizei.

Von dem Unwetter betroffen war vor allem die bei Feriengästen beliebte Halbinsel Chalkidiki in der nördlichen Ägäis. Eine Frau aus Rumänien und ihre Tochter wurden den Angaben zufolge vom abgerissenen Dach einer Taverne erschlagen. Ein umstürzender Baum erschlug zudem einen Russen und dessen zweijährigen Sohn. Ein Mann aus Tschechien starb in seinem Wohnmobil, das von Sturmböen erfasst wurde und sich mehrfach überschlug. Seine Frau erlag ihren Verletzungen in einem Gesundheitszentrum, wie ERT unter Verweis auf den Zivilschutz berichtete.

"Wir haben sechs Menschen, die ums Leben gekommen sind. Mehr als 60 Menschen wurden durch Stühle, Ziegelsteine, Mülltonnen und andere Gegenstände verletzt, die durch die Gegend flogen", sagte der Chef des Gesundheitszentrums der Kleinstadt Moudania, Athanassios Kaltsas, im Fernsehen. Im Tageverlauf wurde dann noch die Leiche eines vermissten 62-jährigen griechischen Fischers gefunden. "Ich habe so starke Winde noch nie erlebt", sagte der Chef des Zivilschutzes, Charalambos Stergiadis.

Die Feuerwehr musste mehr als 500 Mal ausrücken, um Menschen in Not zu helfen. Die Regierung rief den Notstand für die Region aus. Das heftige Unwetter folgte einer Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius. In der Region der Chalkidiki verbringen zurzeit Zehntausende überwiegend aus osteuropäischen Staaten stammende Touristen ihren Urlaub.

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