Gerade erst haben Unwetter den Norden Deutschlands getroffen – und es geht mit Blitz und Donner weiter, auch zum EM-Achtelfinale Deutschland gegen Dänemark am Samstagabend. Schon am Freitag kann es im Westen und Südwesten Deutschlands erneut kräftige Gewitter geben. In weiten Teilen Bayerns seien Gewitter mit Starkregen zu erwarten, teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Für Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag rechnen die Meteorologen mit einer Schwergewitterlage, die vom Südwesten und Westen bis zur Mitte Deutschlands reichen dürfte. Auch Hagel mit bis zu drei Zentimetern Durchmesser sei möglich.
Dazu könnten schwere Sturm- oder Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 100 und 140 Kilometern pro Stunde kommen. Auch Tornados seien nicht ausgeschlossen, so der Deutsche Wetterdienst. Betroffen seien das westliche Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland und das westliche Hessen sowie Nordrhein-Westfalen, prognostizierte der DWD. Deutschland tritt am Samstag um 21 Uhr in Dortmund gegen Dänemark im Achtelfinale an.
Schon am Donnerstagabend zogen Unwetter über den Norden Deutschlands und richteten teils schwere Schäden an. In Hamburg waren Straßen überflutet und Keller, Tiefgaragen und Geschäftsräume vollgelaufen. Ein Baum sei auf die S-Bahngleise in Hamburg-Bergedorf gestürzt, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Dort sei auch der Fernverkehr in Richtung Berlin vorübergehend unterbrochen gewesen.
Auch die Strecke zwischen Hamburg und Bremen war zeitweise unterbrochen.
In Baden-Württemberg mussten ebenfalls mehrere Bahnstrecken wegen Wetterschäden gesperrt werden. Der Streckenabschnitt zwischen Herbertingen und Aulendorf nördlich des Bodensees war gesperrt, wie die DB Regio mitteilte. Voraussichtlich seien dort bis zum Samstag keine Zugfahrten möglich. Auch die S-Bahn Stuttgart hatte am Abend von eingeschränktem Fahrbetrieb berichtet.
Im nordrhein-westfälischen Detmold stand das Wasser teilweise 60 Zentimeter hoch
Im nordrhein-westfälischen Detmold fielen nach Angaben der Stadt binnen kurzer Zeit bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Das ist mehr Niederschlag binnen nur wenigen Stunden als sonst in ganzen Monaten. Die Bundesstraße 239 wurde überflutet, das Wasser stand stellenweise 60 Zentimeter hoch, sagte ein Polizeisprecher.
Im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg rückte die Freiwillige Feuerwehr bis zum frühen Abend zu mehr als 200 Einsätzen aus. Dabei sei es vor allem um vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gegangen.