Unwetter auf den Philippinen:Menschen in Not

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Mindestens 240 Menschen sind in der Nähe von Manila in den Überschwemmungen nach dem Taifun Ketsana gestorben. Die Regierung spendet jetzt Lebensmittel.

Die philippinischen Rettungskräfte sind überfordert: Nach dem schwersten Tropensturm auf den Philippinen seit mehr als 40 Jahren ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 240 gestiegen, Zehntausende leiden Not. Das teilte die Regierung in Manila mit. In den überfüllten staatlichen Notaufnahmelagern drängten sich demnach etwa 375.000 Menschen.

Nach Angaben der Behörden waren fast eine halbe Million Bewohner der Hauptstadt und ihrer Umgebung obdachlos. Auslöser für die schweren Regenfälle war der Tropensturm Ketsana. Die Hauptstadtregion wurde von neunstündigen schweren Regengüssen heimgesucht, fast 80 Prozent der Millionenmetropole standen unter Wasser. Noch immer werden 37 Menschen vermisst.

Die philippinische Regierung hat bereits um internationale Hilfe bei der Bewältigung der Unwetterkatastrophe gebeten. Verteidigungsminister Gilberto Teodoro äußerte die Befürchtung, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte. Nach wie vor liefen Berichte über weitere Tote ein, sagte er. Einige Gebiete seien noch immer von der Außenwelt abgeschnitten.

Außerdem befürchtet man die Ausbreitung von Seuchen: Die Auffangstationen für Obdachlose sind überfüllt und das in den Straßen und auf den Feldern stehende zum Teil noch meterhohe Wasser ist idealer Nährboden für Bakterien und Moskitos. Nach wie vor treiben zudem Leichen in den Fluten.

Hilfe aus anderer Ländern würde die Fortsetzung der Rettungsarbeiten garantieren, auch wenn es - wie von Meteorologen vorausgesagt - zu einer erneuten Wetterverschlechterung kommen sollte, sagte Teodoro. "Wir können nicht warten, bis das passiert."

Mittlerweile haben hunderte Überlebende Zuflucht im Präsidentenpalast in Manila gesucht. Durch die Überschwemmungen obdachlos gewordene Menschen und die Ärmsten der Armen strömten in der Hoffnung auf medizinische Hilfe, Nahrung und ein Dach über dem Kopf zur Residenz von Staatschefin Gloria Arroyo. Die Flutopfer sollten "in allen zur Verfügung stehenden Bereichen" des Präsidentenpalastes sowie in Zelten auf dem Gelände untergebracht werden, erklärte Arroyo. Notfalls würden ihre Mitarbeiter ihre Büros räumen, um Platz für Obdachlose zu machen.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/abis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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