Unterstützung für Erdbebenopfer:Hilfen für Haiti werden erhöht

Während die Vereinten Nationen ihrer verstorbenen Mitarbeiter gedenken, will die Organisation ihr Kontingent in Haiti massiv aufstocken. Auch die USA wollen die Militärpräsenz erhöhen.

Die internationale Staatengemeinschaft verstärkt ihre Hilfsanstrengungen eine Woche nach der Erdbeben-Katastrophe in Haiti massiv. Die Vereinten Nationen stocken ihr Kontingent in dem Karibikstaat um 3500 Blauhelmsoldaten und Polizisten auf insgesamt mehr als 12.500 auf. Auch die USA werden ihre Militärpräsenz auf 12.500 Marinesoldaten erhöhen.

Unterstützung für Erdbebenopfer: UN-Generalsekretär bei der Trauerfeier in New York: Die Belegschaft der Vereinten Nationen gedachte ihrer toten und noch vermissten Kollegen.

UN-Generalsekretär bei der Trauerfeier in New York: Die Belegschaft der Vereinten Nationen gedachte ihrer toten und noch vermissten Kollegen.

(Foto: Foto: AFP)

Die Welternährungsorganisation will fünf "humanitäre Korridore" einrichten, um auf dem Luft-, Land- und Seeweg Nahrungsmittel nach Haiti zu bringen. Binnen einer Woche sollen die Lebensmittel eine Million Menschen erreichen. Allein Mexiko will 750 Tonnen Hilfsgüter auf dem Seeweg nach Haiti bringen. Ein Engpass bei der Versorgung bleibt der Flughafen von Port-au-Prince, wo nicht alle Hilfsflüge landen können.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte bei einer Live-Schaltung zur großen ZDF-Spendengala "Wir wollen helfen- Ein Herz für Kinder" für die Opfer der Erdbebenkatastrophe eine Aufstockung der deutschen Soforthilfen für das UN-Welternährungsprogramm um 2,5 Millionen auf 10 Millionen Euro an. Die Spendengala brachte bis zum Ende der Sendung am Dienstagabend mehr als 17,8 Millionen Euro für die Erdbebenopfer ein.

Die Belegschaft der Vereinten Nationen gedachte in New York ihrer toten und noch vermissten Kollegen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verbeugte sich symbolisch vor den Opfern und Vermissten und legte einen Kranz nieder in der Lobby der UN-Generalversammlung in New York nieder.

Die Weltorganisation fürchtet, durch die Naturkatastrophe in dem Karibikstaat mehr Mitarbeiter verloren zu haben als je zuvor in ihrer Geschichte. Zu den Opfern gehören der Leiter der UN-Mission in Haiti (MINUSTAH), Hédi Annabi, und seine zwei engsten Mitarbeiter. Bisher wurden etwa 50 Angehörige der Vereinten Nationen tot aus den Trümmern geborgen. Weitere 500 werden noch vermisst.

"Hope for Haiti"

Nach Angaben des haitianischen Ministerpräsidenten Jean-Max Bellerive wurden bis Dienstag mindestens 72.000 Tote geborgen. Diese Zahl berücksichtige nicht die von ihren Angehörigen bestatteten Opfer oder die von den UN-Friedenstruppen aufgesammelten Leichen, berichtet der US-Fernsehsender CNN. In Port-au-Prince allein könnten bis zu 150.000 Menschen ums Leben gekommen sein, hieß es bei CNN.

Prominente Musiker wie Justin Timberlake, Rihanna und Christina Aguilera wollen am kommenden Freitag bei einem Spendenmarathon Geld zur Versorgung der Überlebenden und zum Wiederaufbau Haitis sammeln. Wie People.com berichtete, schalten sich bei der Spendenaktion "Hope for Haiti" unter anderem Alicia Keys, Dave Matthews, Stevie Wonder, Taylor Swift Keith Urban und Sheryl Crow aus Los Angeles dazu. Sting, Bruce Springsteen, Mary J. Blige, Jennifer Hudson und Shakira werden in New York auf der Bühne stehen.

In London treten neben Rihanna, Bono, Coldplay, Jay-Z und The Edge auf. In der vorigen Woche wurde bekannt, dass Hollywoodstar George Clooney die Aktion in Los Angeles moderieren wird, während der Hip-Hop-Musiker Wyclef Jean in New York und CNN's Starreporter Anderson Cooper in Haiti dabei sind.

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