Süddeutsche Zeitung

Unglücksmaschine Tu-154:Tödliche Notlandung

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Eine harte Notlandung hat in Moskau Tote und Verletzte gefordert. Mindestens zwei der 172 Menschen an Bord starben, 56 weitere wurden verletzt. Schon einmal war in diesem Jahr eine Tu-154 in ein verheerendes Unglück verwickelt.

Bei der extrem harten Notlandung eines voll besetzten Flugzeugs sind in Moskau mindestens zwei Passagiere getötet worden. 56 weitere wurden verletzt. An dem Flugzeug vom Typ Tupolew Tu-154 mit 171 Menschen an Bord hätten am Samstag kurz nach dem Start in Moskau alle drei Motoren versagt. Das teilten Behörden nach Berichten russischer Agenturen mit.

Über den genauen Hergang und zur genauen Zahl der Passagiere gab es widersprüchliche Angaben. Bei der Notlandung auf dem Flughafen Domodedowo schoss die Maschine über die Startbahn hinaus, landete auf einem Feld und zerbrach. Wie die Staatsagentur Ria Nowosti unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde meldete, war die Maschine vom Moskauer Flughafen Wnukowo gestartet und dann in Domodedowo wegen der Triebwerksprobleme notgelandet. Die Maschine war demnach längere Zeit in der Luft gewesen.

Grund für das Unglück könnte ein Problem mit dem Treibstoff gewesen sein, der den Anforderungen nicht genügt habe, sagten Ermittler nach einem Bericht der Agentur Interfax. Die Tupolew sollte nach Machatschkala fliegen, Hauptstadt der russischen Teilrepublik Dagestan im Konfliktgebiet Nordkaukasus.

Nach Angaben der Behörden kamen die meisten der 163 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder mit dem Schrecken davon. Viele waren allerdings in einem Schockzustand und mussten psychologisch betreut werden. Generalstaatsanwalt Juri Tschaika stellte die Ermittlungen unter seine Kontrolle.

Terroranschlag vorerst ausgeschlossen

Ein Terroranschlag wurde zunächst ausgeschlossen. Die islamisch geprägte russische Konfliktregion Dagestan wird immer wieder von schweren Terroranschlägen erschüttert. Der Betrieb auf dem großen Flughafen laufe trotz des Unglücks weiter wie geplant, sagte Sprecherin Jelena Galanowa. Die Flüge würden über die zweite Start- und Landebahn abgewickelt.

Das Mittelstreckenflugzeug Tupolew-154 ist das größte Modell dieser aus Sowjetzeiten stammenden Marke. Es absolvierte seinen Jungfernflug 1968 und ging 1972 bei der staatlichen sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot in den Dienst. Im April war eine Tu-154 mit dem polnischen Präsidenten Lech Kaczynski an Bord in der Nähe der russischen Stadt Smolensk abgestürzt. Alle 96 Insassen starben damals. Als Ursache galt menschliches Versagen.

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