Unglück vor Fehmarn:Ostsee-Fähre geht nach Explosion in Flammen auf

Nächtliches Drama auf See: Nördlich der Ostseeinsel Fehmarn ist eine Fähre mit mehr als 200 Menschen an Bord in Brand geraten. Zuvor hatte sich auf dem Oberdeck eine Explosion ereignet.

Eine Ostsee-Fähre mit 236 Menschen an Bord ist in der Nacht zum Samstag nach einer Explosion in Brand geraten. Die 32-köpfige Crew sowie alle Passagiere - darunter 89 LKW-Fahrer - konnten in Sicherheit gebracht werden, teilte das Havariekommando Cuxhaven mit.

Fähre vor Fehmarn TTT

Weil die litauische Fähre Lisco Gloria lichterloh brannte, mussten die mehr als 200 Menschen an Bord von herbeigeilten Schiffen gerettet werden.

(Foto: dpa)

Zwei Verletzte wurden von dänischen und deutschen Marinehubschraubern in Krankenhäuser nach Kiel geflogen, berichtete die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Die weiteren Geretteten wurden auf die Fähre Deutschland gebracht, die am Morgen in Kiel eintraf.

Das Unglück ereignete sich sechs Seemeilen - etwa elf Kilometer - nördlich der schleswig-holsteinischen Insel Fehmarn. Gegen Mitternacht sei es aus bislang ungeklärter Ursache zu einer Explosion auf dem Oberdeck der Lisco Gloria gekommen. Die etwa 200 Meter lange litauische Auto- und Personenfähre war auf dem Weg von Kiel ins litauische Klaipeda.

Alle Schiffe in der Nähe waren nach dem Notruf sofort zur Hilfe geeilt. Um den Brand zu löschen und die Passagiere zu retten, waren etwa ein Dutzend Rettungs- und Marineschiffe sowie Notschlepper im Einsatz. Auch einige Frachter halfen den Rettungskräften dabei, nach Passagieren Ausschau zu halten.

Die 2002 gebaute Lisco Gloria gehört der Reederei DFDS Seaways und hatte Kiel fahrplangemäß um 23 Uhr verlassen. Sie bietet laut Reederei in den Kabinen Platz für 302 Passagiere.

Am frühen Morgen brannte das havarierte Schiff noch immer und trieb in Richtung Dänemark. Die Ursache des Unglücks in der Ostsee ist noch unklar.

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